Die Karriere begann an einem 14. September
Heute vor 54 Jahren hat sich die Band Roy Black and the Cannons gegründet. Zum Gedenken an den vor 26 Jahren verstorbenen Schlagerstar geben zwei ehemalige Weggefährten Anfang Oktober mit einem Sänger ein Konzert
Bobingen. Auch ein Vierteljahrhundert nach seinem Tod ist der Schlagersänger und Schauspieler Roy Black bei seinen zahlreichen Fans und Freunden unvergessen. Mit einem Konzert am Samstag, 7. Oktober, in der Singoldhalle (Beginn 19.30 Uhr) will das Kulturamt der Stadt Bobingen an den Künstler aus dem Ortsteil Straßberg erinnern. Seine legendären Schlager werden an diesem Abend unter anderen Günther Ortmann und Dieter Schwedes interpretieren, zwei Mitglieder von Blacks ehemaliger Band Cannons, deren gemeinsame Zeit am 14. September 1963 begann. Unterstützt werden sie mit Stimme und Herzblut von Kay Dörfel. Der Sänger und Moderator war bereits vergangenes Jahr bei der großen Gala zu Gast in der Singoldhalle und hat sich als bekennender „Blacky-Fan“in die Herzen des Publikums gesungen. Seine Interpretation von Hits wie „Ganz in Weiß“brachten Dörfel unter anderem den Sieg der deutschen Imitationsmeisterschaften und den Fernsehpreis „Weißer Löwe“ein. Zu den Höhepunkten der Veranstaltung in Bobingen gehören neben den unterhaltsamen Konzertblöcken auch Ausschnitte aus dem Filmbeitrag „Die Legende Roy Black“, der 2016 in der Singoldhalle gedreht wurde. Die brandneue Dokumentation kann man in der Konzertpause als DVD erwerben.
Bobingens berühmter Sohn starb vor 26 Jahren am 9. Oktober und hieß mit bürgerlichem Namen Gerhard Höllerich; so ist auch eine Straße im Ortsteil Straßberg benannt. Sein Grab auf dem dortigen Friedhof ist zu einem Ort des Gedenkens und des Wiedersehens für seine treuen Anhänger geworden, die alljährlich aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und der Schweiz anreisen.
Höllerich wurde am 25. Januar 1943 im Hause seiner Großeltern an der Frieda-Forster Straße in Straßberg geboren und verbrachte dort seine Kindheit bis zum 15. Lebensjahr. Im Wirtshaus Reichsadler trat regelmäßig ein Maurergeselle auf; dieser brachte Gerd das Gitarrespielen bei und sie sangen abends am Lagerfeuer oder im Wirtshaus. 1958 zog die Familie Höllerich nach Göggingen und die Jugendlichen trafen sich wie heute noch am Königsplatz. Sein erster offizieller Auftritt war 1963 in der Bar „Karly´s Affenstall“.
Am 14. September 1963 gründeten Gerd, Dieter Schwedes, Dieter Sirch, Helmut Exenberger, Peter Schwedes und Günther Ortmann in Gerds Partykeller die Band Roy Black and the Cannons. Den Talentwettbewerb der Oberschulen gewannen sie im Juni 1964 im Augsburger Moritz-Saal. Im Oktober 1964 erschien die erste Single mit den Titeln „Sweet Baby mein“und „My little Girl“, blieb aber ein Ladenhüter.
Der Durchbruch gelang schließlich im April 1965 mit der Veröffentlichung der Single „Du bist nicht allein / Glaube an mich“. Sie kam bis auf Platz vier der deutschen Hitparade und wurde über 800000
Seine Interpretation von „Ganz in Weiß“brachte Dörfel den Fernsehpreis „Weißer Löwe“ein
Mal verkauft. Damit startete der Bub aus Bobingen eine BilderbuchKarriere: Von „Ganz in Weiß“gibt es rund 20 Versionen in verschiedenen Sprachen, Roy Black spielte im Film den Kinderarzt Dr. Fröhlich und in der Fernsehserie „Ein Schloß am Wörthersee“Hoteldirektor Lennie Berger, trat unter anderem in Chicago, London und Toronto auf und räumte viele Preise ab.
„Es heißt immer, dass er ein Egozentriker und todunglücklich gewesen sei, weil er statt deutscher Schnulzen lieber Rock’n’Roll gesungen hätte“, sagt Günter Ortmann, ehemaliger Leiter der Cannons. „Aber wer viele Millionen Platten verkauft und Dutzende von Auszeichnungen bekommen hat wie Bravo-Ottos, goldene Schallplatten und Stimmgabeln, der kann mit seinem Job ganz zufrieden sein.“Wie in jedem anderen Beruf habe es auch für Black Höhen und Tiefen gegeben, allerdings machten ihm immer wieder Herzprobleme zu schaffen.