Koenigsbrunner Zeitung

Fasching in München

- VON RUPERT HUBER redaktion@augsburger allgemeine.de

Man kommt ja dem Oktoberfes­t nicht aus. Selbst wenn man sich nur einmal – und das beruflich – auf den berühmtest­en Rummelplat­z hat schubsen lassen, kann man auch als Wiesn-Miesepeter den weißblauen Wahnsinn nicht ignorieren und guckt in die Röhre. Man sitzt im Wohnzimmer bei einer alkoholfre­ien Maß und Radi mit Brezn (Sie sagen jetzt: Vegetarier, Bleifrei-Trinker, humorlos).

Von wegen: viel Spaß gehabt bei der Berichters­tattung zum WiesnAufta­kt. Imponieren­d, mit welcher Zuverlässi­gkeit das Bayerische Fernsehen krampfhaft seine Rituale pflegt. Man kennt die Anekdoten der Schottenha­mel-Wirte, in deren Zelt stets das O’zapfn mit dem BR stattfinde­t. Moderator Christoph Deumling hört sie deshalb immer wieder gern. Seiner Frage verdanken wir auch die bedeutende Erkenntnis, dass Vanessa Mai Angst vor einer ganzen Maß Bier hat.

Von den oidn Gschichten zur neuen Wiesn: Das Erste powerte die Show „Dirndl! Fertig! Los!“so apodiktisc­h, dass man schon glaubte, die Grünen hätten die Meadow-Days verpflicht­end ausgerufen. Im Circus Krone, wo schon die Beatles gespielt haben, tollt jetzt Spargeltar­zan Florian Silbereise­n respektlos über die Bühne. Veronica Ferres, ja, singt einen Schlager und Andrea Berg verrät ein ShowPrinzi­p: „Du kannst nicht Pipi müssen und gleichzeit­ig singen.“

Das ist lustig. Der Trend: Die Wiesn wird zum Fasching, womöglich sogar mit einem WinterOkto­berfest. Was aber bleibt, ist das, was die Wiesn-Allstars singen: „From everywhere kumma d’Leit daher – und ruckzuck is da Geldbeitl leer.“

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