Er ist der Heimwerker König
Jürgen Laxgang leitet mit seinem Bruder eine Bäckerei. Zu Hause schwingt er das Werkzeug / Serie (7 und Ende)
Jürgen Laxgang arbeitet gern mit den Händen. Egal ob in der familieneigenen Backstube der Bäckerei Laxgang oder zu Hause. „Dinge reparieren und Heimwerkerarbeiten, das gefällt mir“, gesteht er. Vor allem Maschinen würden ihn faszinieren. „Wenn früher in Kindertagen Monteure im Betrieb waren, dann haben die mich nicht mehr von ihrer Seite bekommen, da stand ich daneben und habe mir genau angesehen, was sie tun und wie“, erzählt er. Heute repariert Laxgang viele der Maschinen im Betrieb selbst und auch zu Hause werden kaputte Geräte nicht einfach weggeschmissen. Erst wird auseinandergebaut, repariert und wieder zusammengebaut.
Die Leidenschaft für den Maschinenbau ging sogar so weit, dass der 50-Jährige vor gut zehn Jahren zusammen mit einem Maschinenbauer ein Gerät entwickelt und gebaut hat, das essbare Teller herstellen konnte. „Man hat der Maschine schon angesehen, dass sie selbst gebaut war. Und sie hat auch einen Ausschuss von zehn bis 15 Prozent erzeugt. Aber das war uns zunächst egal“, erzählt er. Das fertige Produkt, also die essbaren Teller, habe man damals den Wirten des Oktoberfests angeboten und auch dem Klinikum. Auch ein Imbissbetreiber aus der Schweiz habe Interesse bekundet, Letztlich sei es jedoch beim Interesse der Kunden geblieben. „Wir hätten die Maschine weiterentwickeln müssen, um Erfolg zu haben. Dazu fehlten Zeit und Geld“, so Laxgang.
Die Zeit ist es auch, die Laxgang heute für spannende Projekte fehlt. Früher habe er bewusst defekte Geräte angekauft und repariert. Heute beschränke er sich auf Heimwerkerarbeiten – setzt zu Hause die Küche ein, baut eine Steinmauer im Garten und hilft bei Pflasterarbeiten. „Das hat dazu geführt, dass ich vermutlich deutlich mehr Werkzeug habe als die meisten Männer“, lacht er.
Richtig abschalten kann der Bäckermeister aber auf hoher See, beim Segeln. Dazu gekommen ist er vor knapp dreizehn Jahren über einen Freund. Seitdem hat sich eine Gruppe von 15 Männern formiert, die jedes Jahr im Mittelmeer in See sticht. Und dann sei Action angesagt. „Wir gehen nicht zum Sonnen, sondern zum Segeln“, erzählt Laxgang. Da kann es schon mal vorkommen, dass meterhohe Wellen das Boot in ihren Griff nehmen. Einst geschehen bei einem Turn um Mallorca. „Wenn es aber Sturmwarnung gibt, dann gehen wir nicht raus. So viel Sicherheit muss sein.“
Wo die Gruppe segelt, ist Jürgen Laxgang in all den Jahren nicht wichtig gewesen. „Mir kommt es vielmehr darauf an, wer dabei ist“, sagt er. So könne man lange von gemeinsamen Erinnerungen erzählen und darüber auch noch immer lachen. Beispielsweise über einen Landgang, bei dem sich sieben Gruppenmitglieder in zwei kleine Fiat-Cinquecento quetschen mussten, um zu einem besonders guten Restaurant zu kommen. „Auf dem Weg herunter vom Berg habe ich gehofft, dass bei dem Gewicht das wir hatten, nicht die Bremsen versagen. Das werde ich nie vergessen.“