Pitzenreiter
Ver 96 mal wieder an der Spitze der Bundesliga
fensiv, ohne die Stabilität in der Hintermannschaft zu vernachlässigen. Fünfmal konnten die Profis bisher einen eigenen Torerfolg feiern, Schlussmann Philipp Tschauner musste lediglich ein Mal hinter sich greifen. Außerdem lässt der Trainer ausgesprochen variabel spielen und passt das System immer wieder Gegner und Umständen an. Realisten glauben nicht an die Meisterschaft, sie glauben eher, dass die bisher zehn gesammelten Punkte den Klassenerhalt bereits zu einem Viertel sichern. Schließlich galt der Wiederaufsteiger als einer der Top-Abstiegskandidaten, bis er sich zum Überraschungsteam mauserte. Dabei spielte das Auftaktprogramm den Hannoveranern in die Hände: Die Mannschaften, aus die die 96er bisher trafen, beendeten die vergangene Spielzeit auf den Plätzen 10, 14, 15 und 16 – auch wenn die Ambitionen etwa auf Schalke und in Wolfsburg natürlich ganze andere sind. Derweil herrscht in Hannover nicht nur eitel Sonnenschein: Während ein Teil der Fans „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey, hey!“im ausverkauften Stadion skandierte, setzten die Ultras ihren Stimmungsboykott fort, mit dem sie sich gegen Klubchef Martin Kind, der die Macht im Verein vollends übernehmen will, positionieren wollen. Den Offiziellen im Klub fehlt dafür das Verständnis. „Die Mannschaft zerreißt sich und ist eine absolute Einheit – und wird von Teilen der Fans einfach im Stich gelassen“, befindet etwa Sportchef Horst Heldt. Diese Anhänger werden sich auch beim nächsten Spiel auf Beschimpfungen beschränken: Am Mittwoch geht es zu den bisher noch sieglosen Freiburgern.