Alte Autos, junge Mode und filigrane Kunst
Schwabmünchen zeigt sich von seiner besten Seite und geht dabei nicht nur „Zurück in die Zukunft“
Schwabmünchen Mit blitzendem Chrom, filigranen Speichenfelgen, poliertem Lack und jeder Menge Zeitgeschichte lockten die „Freunde alter Fahrzeuge Augsburg Stadt und Land“in Zusammenarbeit mit der Werbegemeinschaft noch mehr Schaulustige in die Innenstadt, als durch den verkaufsoffenen Sonntag alleine schon zu erwarten war. Schon zeitig am Sonntag rollten die Fahrzeuge in die gesperrte Luitpold- und Fuggerstraße.
„Ich schätze, über 400 Fahrzeuge sind heute hier“, sagte Sebastian Burkart, der die Oldtimer-Show organisierte. Besonders die Vielfalt der Fahrzeuge begeisterte ihn. „Die Mischung der Fahrzeuge ist genial.“Zusehends füllte sich die Fuggerstraße mit Schaulustigen, die staunenden „Aahs“und „Oohs“nahmen zu. Ob der weiße Chevrolet Excalibur vor der Raiffeisenbank, das amerikanische Feuerwehrfahrzeug am Beginn der Fuggerstraße oder das 92-jährige Model A des Herstellers Ford an der Kirchen- – jedes Fahrzeug bekam seine Beachtung. „Weißt du noch, als wir mit unserem Käfer in Urlaub gefahren sind?“, hörte man einen Schwabmünchner zu seiner Frau sagen. Alles vor dem Baujahr 1986 war zur Schau zugelassen. Auch Klassiker wie VW-Busse in verschiedenen Variationen, Fiat 500 mit Anhänger oder Isettas waren daher zu bestaunen. Für Kinofans äußerst interessant waren die De Loreans auf dem Ludwig-RößlePlatz. Mit einem Schlag wurden die Szenen mit Doc Brown und Marty McFly aus den Erfolgsfilmen „Zurück in die Zukunft“lebendig. „Es ist das achte Jahr in Folge bei schönem Wetter. Hier in Schwabmünchen ist eben alles gut organisiert“, sagte Burkart.
Auch von den Gewerbetreibenden in der Innenstadt waren positive Reso- zu hören. „Typisch ist, dass die Kunden nach dem Weg durch den Markt bei uns vorbeischauen. Dabei handelt es sich überwiegend um Familien“, berichtete Reimund Keppeler vom gleichnamigen Juweliergeschäft. Eine ähnliche Beobachtung machte auch Ferdinand Schärdinger von Schöffel Mode+Sport: „Beim Marktsonntag können wir unter den Kunden auch viele aus dem weiteren Umfeld, wie Krumbach, begrüßen.“„Zufrieden“, äußerte sich auch Hans Grünthaler von der Buchhandlung Schmid. Christoph Lehle öffnete seine Möbelschreinerei ebenfalls für die Kunden. „Wir haben hauptsächlich Kunden aus dem weiteren Umfeld“, begründete er die Öffnung seines Hauses im Gewerbegebiet Ost. Nachdem die Besumauer cher wegen des Marktes in die Stadt kämen, nutzten sie gleichzeitig die Gelegenheit zur Information. Zwei bis drei Wochen später erfolgten dann die konkreteren Verkaufsgespräche, erklärte Lehle.
Als besondere Perle im Schatzkästchen des Michaeli-Jahrmarktes erwies sich aber auch erneut der Kunsthandwerkermarkt. Bunte Keramiken, dezenter Schmuck, ausgesägte Münzen, Whisky und Kaffee ausgewählter Qualität überraschten wiederholt die Besucher auf dem Schrannenplatz. Unter dem Motto „Kunst & Genuss“organisierte die Werbegemeinschaft mit insgesamt 13 Kunsthandwerkern die Veranstaltung. „Wir möchten hier einen Ort für das Feine, weg vom großen Trubel der Marktmeile, schaffen“, sagte City-Managerin Alexandra Wilbert.
Ralf Gäkle aus Eisenberg bei Hopferau, der mit seiner filigranen Münzsägekunst zu den Ausstellern gehört, unterstreicht das Ambiente des Platzes. „Für mich ist dieser Platz unter den Bäumen der schönste Kunsthandwerkermarkt dieser Größe“, schwärmte er. Nicht weit entnanzen fernt kamen die Besucher in den Genuss einer anderen Kunst. „Die Temperaturführung ist das Geheimnis unseres Kaffees“, beschrieb Kaffeeröster Stefan Steidle, der mit Maximilian Schmid in Wehringen die Bohnenschmiede betreibt. Es gebe viele Röstereien, aber nur wenige im süddeutschen Raum, die sich mit Spezialitäten bei Bohne und Röstverfahren beschäftigen.
Auch die Besucher nahmen das Angebot gerne an. Die schon von der langen Sommernacht bekannten Liegestühle der Werbegemeinschaft luden entlang des Zugangs zum Schrannenplatz und auf dem Platz selber zum Verweilen ein. „Dieser kleine Markt ist wohltuend neben dem Marktrummel nur hundert Meter weiter“, sagte beispielsweise ein Schwabmünchner.
Wilbert würde dieses Angebot parallel zum Jahrmarkt gerne weiter ausbauen. „Der Platz ist begrenzt, großartig expandieren können wir derzeit nicht“, bedauerte sie. Sie sei aber davon überzeugt, „dass uns irgendetwas einfällt, um die Attraktivität noch mehr zu steigern.“