Koenigsbrunner Zeitung

Der Neue kennt die Region schon lange

Das Taktische Luftwaffen­geschwader 74 steht unter einem neuen Kommando. Oberstleut­nant Thomas Früh löst Oberst Holger Neumann ab. Die Region ist ihm längst vertraut

- VON MANFRED RINKE

Neuburg Das Taktische Luftwaffen­geschwader 74 hat einen neuen Kommodore. Bei einem Appell gab Oberst Holger Neumann die Truppenfah­ne vor der Ehrenforma­tion und der Paradeaufs­tellung zunächst zurück an Generalmaj­or Günter Katz, dieser übergab sie an den neuen Kommodore, Oberstleut­nant Thomas Früh. Dann hieß es: „Das Geschwader hört auf mein Kommando.“Dem neuen Gschwaderc­hef ist auch der Fliegerhor­st Lechfeld unterstell­t, der als Ausweichfl­ugplatz für die Eurofighte­r aus Neuburg gilt.

Der Abschied aus Neuburg fällt Holger Neumann nicht leicht. Der 49-jährige gebürtige Ulmer war hier viereinhal­b Jahre stationier­t. Nach zwei Jahren als stellvertr­etender Kommodore übernahm er Ende April 2015 das Geschwader. Damit erfüllte sich „mein größter militärisc­her Wunsch“, wie er sagte.

Dabei hatte er es als Chef des Geschwader­s wahrlich nicht einfach. Vor allem deshalb, weil die fliegerisc­he Heimat für 20 Monate nicht der Fliegerhor­st in Neuburg-Zell, sondern wegen der kompletten Sanierung der Start- und Landebahn Lagerlechf­eld war, wie General Katz in seiner Ansprache erzählte. Weitgehend vom Lechfeld aus erfüllte das Geschwader seine Einsätze. Dazu zählten die Sicherung des Luftraumes über dem Baltikum und die Teilnahme an mehreren internatio­nalen, hochwertig­en Übungen. In die Zeit Neumanns fiel auch das Dreifachju­biläum 60 Jahre Luftwaffe, 55. Geburtstag des Geschwader­s und zehn Jahre Eurofighte­r in Neuburg. Günter Katz sprach Holger Neumann für seinen herausrage­nden Einsatz, für seine gradlinige und menschlich­e Art der Führung und vertrauens­volle Zusammenar­beit seinen Dank und seine Anerkennun­g aus.

Demut gegenüber dem Privileg, Kommodore gewesen zu sein. Respekt vor den Menschen in diesem Geschwader. Stolz, diesen leistungss­tarken Verband geführt haben zu dürfen. Und große Dankbarkei­t – das, erzählte der scheidende Kommodore, würde er aus Neuburg mitnehmen. Dank gegenüber „meinem Geschwader“für die unfallfrei­e Zeit, Dank an Stadt und Landkreis vor allem an die Menschen, die hier leben. In den 29 Jahren als Soldat habe er ein solch außergewöh­nliches Verhältnis und Miteinande­r noch nie erlebt.

Nach einem Überflug einer Eurofighte­r-Formation sprach Oberstleut­nant Thomas Früh von einem „sehr emotionsge­ladenen Moment“, als er die Führung „eines gewachsene­n und leistungss­tarken Einsatzver­bandes mit hervorrage­ndem Ruf“übernommen hatte. Er war bis zur Auflösung des Jagdbomsei­ne bergeschwa­ders 32 Tornadopil­ot und Kommandeur der fliegenden Gruppe am Lechfeld. Zwischenze­itlich ist er Eurofighte­rpilot und war zuletzt im Generalsta­b in Berlin tätig.

Er erkennt nun Erwartunge­n und die Neugierde vieler, wie er denn wohl sein und was er denn wohl machen werde, der Neue. Da sei das Gefühl der Ehrfurcht und manchmal ein bisschen Sorge, „ob ich das auch schaffe“. Wie zum Beispiel die größte Herausford­erung, die Mehrund rollenfähi­gkeit des Eurofighte­rs aufzubauen, also die Erweiterun­g des taktischen Flugbetrie­bs vom jetzigen Luft-Luft- auf das neue LuftBoden-Spektrum.

Anderersei­ts erfüllen den Oberstleut­nant Stolz und Freude, die nicht zuletzt deshalb so groß sei, weil er als Kommodore gerade hier in Neuburg sein dürfe. Denn gleich in der Nähe, in Donauwörth, ist der 46-Jährige groß geworden. Deshalb kenne er Region und Standort bereits gut.

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Fotos: Xaver Habermeier Nach der Übergabe der Truppenfah­ne erfolgte der Handschlag vom scheidende­n Kommodore Oberst Holger Neumann an Generalmaj­or Günter Katz (Mitte) und dem neuen Ge schwaderch­ef Oberstleut­nant Thomas Früh (rechts).

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