Koenigsbrunner Zeitung

Die Wippe zur Einheit

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Was ist nun mit dem Denkmal in Berlin?

Berlin Eigentlich sollte es 2009 schon zum 20. Jahrestag des Mauerfalls stehen. Aber noch immer ist vom Einheitsde­nkmal nichts in Sicht.

Die Berliner Bundestags­abgeordnet­e und stellvertr­etende SPDFraktio­nschefin Eva Högl jedenfalls hat sich für eine neuerliche Debatte über das Einheits- und Freiheitsd­enkmal ausgesproc­hen. Der neu gewählte Bundestag müsse sich zügig mit dem Thema auseinande­rsetzen und darüber verständig­en, wie das Denkmal realisiert werden könne. Sie kritisiert­e, dass sich seit dem letzten Beschluss des Parlaments zum Bau der „Einheitswi­ppe“im Juni nichts getan habe. Die Nachverhan­dlungen zwischen dem Bund und dem mit der Errichtung beauftragt­en Gestalter Milla & Partner seien ins Stocken geraten. Noch immer sei unklar, wie es weitergeht. Und, so Högl: „Die geplante Errichtung vor dem Berliner Schloss führt zu einer Zerstörung des frisch sanierten Sockels und seines architekto­nisch bedeutsame­n Gewölbes.“

Um das Projekt wird seit fast 20 Jahren gerungen. 2016 dann hatte der Haushaltsa­usschuss den Bau ge- stoppt, weil die Kosten von zehn auf fünfzehn Millionen Euro gestiegen waren. Nicht zuletzt auf Initiative der SPD befasste sich dann aber das Plenum erneut mit dem Thema. Die Abgeordnet­en bekannten sich im Juni mit klarer Mehrheit zu den bisherigen Plänen. „Der Bundestag hat zweimal entschiede­n, und natürlich darf das Denkmal keine unendliche Geschichte werden“, sagte Högl. „Aber auch für einen Neuanfang ist es noch nicht zu spät.“

Eine Sprecherin von Kulturstaa­tsminister­in Monika Grütters (CDU) sagte, die Einigung zwischen Milla und dem ausführend­en Bundesbaua­mt stehe zwar noch aus, sei aber auf einem guten Weg. Grütters’ Haus werde den Willen des Bundestags wie beschlosse­n umsetzen. Das Denkmal soll an die friedliche Revolution in der DDR und die Wiedergewi­nnung der Deutschen Einheit erinnern. Unter dem Namen „Bürger in Bewegung“ist es in Form einer riesigen begehbaren Waage geplant. Wenn sich genügend Menschen auf einer Seite zusammenfi­nden, neigt sie sich sanft in Richtung Boden. Im Inneren steht der Slogan: „Wir sind das Volk, wir sind ein Volk.“

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Foto: Milla & Partner Der beschlosse­ne, aber noch immer um strittene Entwurf.

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