Zimmer Service
Das Cocoon Hotel am Münchner Hauptbahnhof ist so originell, dass die Gäste aus aller Welt aus dem Staunen nicht mehr rauskommen. Draußen eine Bank aus alten Skiern, drinnen eine Gondel, eine Almwiese, die aus einem Bild aus der Wand zu wachsen scheint, und ein Sessellift für wartende Gäste. Über der Rezeption Kuhglocken als Lampen und nebenan der von der Decke hängende „Cocoon-Bubble“in Kuhfleckoptik. Melkschemel als Tischchen, Traktorsitze vor dem Tresen.
Das Motto Alm ist bis ins kleinste Detail durchgehalten. Auf einer Leinwand im Frühstücksbereich, wo das Büfett üppig gedeckt ist, grasen Kühe – live. „Das Haus soll eine Geschichte erzählen“, sagt Geschäftsführer Johannes Eckelmann. Er will den Gästen Bayern nahe bringen, die Natur ins Haus holen. Dafür hat er das ehemalige Geschäftshaus total entkernt und auch den Außenbereich umgestaltet. Aus dem früheren Tonnenhäuschen wurde eine rustikale Almhütte.
Im Garten liegen grüne Decken für die Gäste bereit. Wenn sie später den Aufzug in Ihr Zimmer besteigen, fühlen sie sich wie in einer Gondel, die den Berg hoch fährt – drei kleine Bildschirme an den Wänden der wie ein Lift gestalteten Kabine machen’s möglich. Augenzwinkerndes Alpen-Feeling auch in den Zimmern: Milchkannen als Lampen, ein hölzerner Rechen als Garderobe, Emaille-Schüsseln als Waschbecken, Vogelhäuschen fürs Klopapier.
Die Suiten, sieben an der Zahl, tragen Namen wie „Einfädler“, „Almgarten, aber auch „Jägermeister“oder „Almdudler“. Die beiden letzten entstanden in Kooperation mit den namengebenden Firmen und sind entsprechend eingerichtet. Von oben schaut man hinunter ins Bahnhofsviertel. Alles fußläufig: Stachus, Marienplatz, selbst die Wiesn. Lilo Solcher