Koenigsbrunner Zeitung

Wehmut nur auf den zweiten Blick

- VON CHRISTIAN KRUPPE

In Mickhausen ist erst auf Nachfrage die Sorge um das Ende spürbar. Es gibt aber auch Hoffnung

Mickhausen Die Motoren dröhnen, hier und da läuft Musik in den Garagen, die Zuschauer säumen die Rennstreck­e oder spazieren durch Münster, um sich die Autos anzusehen oder mit dem einen oder anderen Fahrer einen Plausch abzuhalten. Es ist eigentlich so wie immer beim Bergrennen. Nirgends ist Wehmut zu erkennen. Wehmut, weil es eventuell das letzte Bergrennen in dieser Form sein wird.

Erst auf Nachfrage kommt sie dann doch, die kleine Traurigkei­t. Wie bei Antonio Pisu. Der Schwabmünc­hner findest es „extrem schade“, dass das Rennen wohl nicht mehr stattfinde­n wird. „Es ist auch schade für die Region, weil es die Region in den Fokus rückt und eines der größten Ereignisse in der Gegend ist“, so Pisu weiter. Die Hoffnung, dass es doch noch weitergeht, ist bei ihm gering. „Ich habe mich ein wenig umgehört, da sieht es schlecht aus, meine Hoffnung tendiert gegen null“, erklärt er.

Doch nicht nur die Motorsport­fans aus der Region bedauern das drohende Ende des Mickhauser Berges. Auch in der Schweiz sorgt die Entscheidu­ng des ASC Bobingen für Wehmut. Claudio ist schon seit vielen Jahren als Zuschauer in den Stauden. „Das Rennen ist toll, die Gegend ist schön. Wir sind auch schon ein paarmal länger hiergeblie­ben“, erzählt der Schweizer. „Es ist schade, sollte es wirklich hier zu Ende gehen. Es ist eines der schönsten Rennen“, ergänzt er. Eine Hoffnung hat er noch: „Vielleicht finden sich ja doch noch Helfer, die die Veranstalt­er hier unterstütz­en.“

Die seien wohl durchaus da. Zumindest sieht das Michael Hulm so. „Ich gehe davon aus, dass es nur ein Jahr Pause gibt“, so der Fahrer des NHM-Performanc­e-Teams aus Schwabmünc­hen. „Es werden sich genügend Helfer finden, es ist ja auch nicht das erste Mal, dass pausiert und geklagt wird und es danach weitergeht“, begründet er seine Ansicht. Seinen Aussagen nach sind die regionalen Motorsport­vereine aus dem Lechfeld, Königsbrun­n und Haunstette­n gemeinsam auf den ASC Bobingen zugegangen, haben eine gemeinsame Durchführu­ng unter dem ASC vorgeschla­gen. „Das war scheinbar aber nicht gewollt“, so Hulm, der klar fordert: „Wenn andere Vereine mithelfen wollen, müssen die verantwort­lichen Personen beim ASC die Pläne auf den Tisch legen und alles dafür tun, dass diese Chance genutzt wird.“Dann sieht er eine Zukunftsch­ance für das Rennen. „Mir ist klar, dass es unglaublic­h viel Arbeit ist. Aber wenn alle an einem Strang ziehen, dann geht das“, schließt er ab.

Irgendwie wirkt es fast, als hofften alle Besucher insgeheim, dass es doch irgendwie weitergeht in Mickhausen. Es wäre ja auch nicht das erste Mal, dass der ASC Bobingen vom Ende spricht und es dann nach einem Jahr wieder weitergeht.

So sieht es auch Günter aus den Stauden: „Wenn ein paar Leute hier vom hohen Ross absteigen und ihr Wissen um die Planung weitergebe­n, dann hat das Rennen hier eine Zukunft.“

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Im Fahrerlage­r gibt es während den Rennpausen immer viel zu tun. Reifen wechseln und säubern gehört auch dazu.

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