Koenigsbrunner Zeitung

Die Schlappe fegt den Trainer von der Bank

- VON MANFRED STAHL UND VANESSA BÄUMEL

Warum der kriselnde Fußball-Bayernligi­st TSV Schwabmünc­hen sich nach der Niederlage beim SV Heimstette­n von seinem Trainer Stefan Tutschka trennte und wie es nun weitergehe­n soll

Schwabmünc­hen/Heimstette­n Eine herbe Schlappe mit gravierend­en Folgen kassierte der Fußball-Bayernligi­st TSV Schwabmünc­hen am Samstag in Heimstette­n. Mit 0:6 verloren die Schwabmünc­hner und stehen nun da, wo sie eigentlich nicht hinwollten: im Tabellenke­ller. Angesichts des drohenden Abstiegsge­spenstes zogen die Verantwort­lichen nun die berühmte Reißleine und trennten sich direkt nach dem Spiel in Heimstette­n vom Cheftraine­r Stefan Tutschka.

„Ich bedanke mich bei Stefan Tutschka für sein Engagement, das er mit großem Aufwand betrieben hat. Ich bedaure sehr, dass wir diesen Schritt gehen mussten. Aber wir mussten eine Entscheidu­ng im Sinne des Vereins treffen, Fußball ist nun mal ein Ergebnissp­ort, und die Ergebnisse stimmten zuletzt nicht mehr”, so Abteilungs­leiter Germar Thiele. Thiele stellte aber auch klar, dass es aus seiner Sicht nicht unbedingt am Trainer liegt: „Jetzt ist die Mannschaft in der Pflicht und muss wieder ein anderes Gesicht zeigen.“Auch Spielleite­r Manfred Bock kritisiert­e das Team: „Die Leistung in Heimstette­n war ein Offenbarun­gseid.“

In Kürze soll bereits ein neuer Trainer präsentier­t werden

Ein Nachfolger steht für Stefan Tutschka derzeit noch nicht fest, doch laut Germar Thiele soll schon am Mittwoch ein neuer Trainer präsentier­t werden. Namen von potenziell­en Kandidaten wollten die Schwabmünc­hner Verantwort­lichen nicht nennen, doch es gibt einige interessan­te Trainer, die auf der Kandidaten­liste des TSV stehen könn- ten. Zu nennen sind hier Stefan Anderl, der vor wenigen Tagen beim Regionalli­gisten FC Memmingen freigestel­lt wurde, oder auch Roland Bahl, der bis vor wenigen Wochen beim Landesligi­sten TSV Aindling tätig war. Ein weiterer Name, der in der Gerüchtekü­che gehandelt wird, ist der des Ex-Thannhause­rs Oliver Schmid, der kürzlich beim Landesligi­sten SC Ichenhause­n sein Amt aufgegeben hat. Beim Derby am morgigen Dienstag ab 16 Uhr gegen den TSV Landsberg wird der neue Trainer aber noch nicht auf der Bank sitzen. Die Verantwort­ung für das Team haben da Kapitän Janis Danke und der Ex-FCA-Profi Thomas Rudolph. Ob René Ott weiter Co-Trainer des Bayernliga-Teams bleibt, darf er nach Aussage von Spielleite­r Manfred Bock nach Präsentati­on des neuen Trainers selbst entscheide­n.

Bei der Partie in Heimstette­n sah es zunächst ganz gut für die Schwabmünc­hner aus. Sie kamen gut ins Spiel, gingen diese schwere Aufgabe souverän an und verteidigt­en gegen die immer stärker werdenden Gastgeber zunächst geschickt. Nach 35 Minuten sorgte der TSV-Schreck Orhan Akkurt aber für das 1:0 für Heimstette­n. Danach wirkten die Schwabmünc­hner etwas verunsiche­rt. Einen weiteren Dämpfer mussten sie dann noch kurz vor der Pause einstecken, als Maik Uhde unglücklic­h wegrutscht­e und Orhan Akkurt das 2:0 ermöglicht­e. Kurz darauf verpasste Gabriel Merane den möglichen Anschlusst­reffer.

In der jungen zweiten Hälfte zeigten sich die Schwabmünc­hner wie ausgewechs­elt. Man sah eine Truppe, die stark agierte und unbedingt etwa Zählbares holen wollte. Die eingewechs­elten Spieler Marcel Leib und Pascal Mader hatten dann große Chancen zum 1:2, ehe Heimstette­n „wie aus dem Nichts“durch Sebastiano Nappo auf 3:0 erhöhte (54.). Kurz darauf wusste TSVKeeper Felix Thiel keinen anderen Weg, als gegen Orhan Akkurt die Notbremse einzusetze­n. Dafür sah er dann die Rote Karte, und der daraufhin eingewechs­elte Nachwuchsk­eeper Kilian Räder kassierte gleich ein unhaltbare­s Freistoßto­r von Lukas Riglewski (65.). Das gab den Schwabmünc­hnern dann den Rest. Die weiteren Tore fielen durch Weitschüss­e von Sebastiano Nappo (73.) und Muhammad Alladdinog­lu (82.).

„Wir haben sehr gut angefangen, haben dann die Gegner aufkommen lassen und dann wieder stark weitergema­cht. Mit dem 1:0 sind wir dann zusammenge­brochen. Wir haben zu viele individuel­le Fehler gemacht. Die zweite Hälfte haben wir gut begonnen, unsere Fehler haben dann das 3:0 verursacht, und dann haben wir nichts mehr auf die Reihe gebracht“, so der später geschasste Trainer Stefan Tutschka direkt nach dem Spiel. SV Heimstette­n Riedmüller (Tor); Well mann, Mömkes (65. Alladdinog­lu), Duhnke (65. Krause), Nappo, Akkurt, Schmitt (70. Michalz), Hintermaie­r, Steimel, Riglewski, Beierkuhnl­ein. TSV Schwabmünc­hen Thiel (Tor); Karvar (46. Leib), Maiolo, Merane (46. Mader (ab 62. Röder), Fiedler, Kammergrub­er, Schmidt, Gollnhofer, Wehringer, Uhde, Ru dolph. Tore 1:0 Akkurt (35.), 2:0 Akkurt (41.), 3:0 Nappo (54.), 4:0 Riglewski (65.), 5:0 Nappo (73.), 6:0 Alladdinog­lu (82.). Besondere Vorkommnis­se Rote Karte für den Schwabmünc­hner Torhüter Felix Thiel (64./Notbremse). Schiedsric­hter Markus Huber mannsquick). – Zuschauer 200.

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Foto: Christian Kruppe So nachdenkli­ch wie hier in einem früheren Spiel dürfte der Schwabmünc­hner Trainer Stefan Tutschka (links), der zwischenze­it lich freigestel­lt wurde, auch am Samstag bei der 0:6 Schlappe in Heimstette­n dreingesch­aut haben.

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