Koenigsbrunner Zeitung

Kleine Feier zum Geburtstag eines ganz Großen

Königsbrun­ner und Inder würdigen gemeinsam Mahatma Gandhi und die guten Beziehunge­n

- VON MARION KEHLENBACH

Königsbrun­n Mit einer Feierstund­e wurde im Königsbrun­ner Rathaus ein ganz Großer geehrt: Mahatma Gandhi wurde am 2. Oktober 1869 in Porbandar, im Westen Indiens geboren. Seinen Geburtstag feierten die Gäste mit der indischen Nationalhy­mne, die so harmonisch und sanft klingt, wie der Widerstand­skämpfer und Pazifist oft beschriebe­n wird. Gespielt wurden diese und die deutsche Nationalhy­mne von Niklas Diller am E-Piano.

Anschließe­nd legten die Besucher rote und weiße Blüten vor die Statue und verharrten einen Moment des Gedenkens. Seit 1974 ist Gandhis Geburtstag in seinem Heimatland ein nationaler Feiertag. Grund genug für Asheesh Gupta, stellvertr­etender indischer Generalkon­sul in der Münchener Vertretung, und Konsul Sushovan Sengupta der Brunnensta­dt einen Besuch abzustatte­n. Seit 2011 steht – in diesem Fall besser gesagt „sitzt“– hier im Rathausfoy­er eine überlebens­große Bronzestat­ue von Mahandas Karamchand Gandhi, der unter dem alt-indischen Ehrennamen Mahatma (große Seele) Gandhi auf der ganzen Welt verehrt wird.

Die Statue des Künstlers Gautam Pal ist auch vor dem indischen Parlament in Neu-Delhi zu finden und dreimal in Deutschlan­d: in Berlin, Hamburg und halt in Königsbrun­n. Warum ausgerechn­et Königsbrun­n? Bürgermeis­ter Franz Feigl erläuterte in seiner Rede die Hintergrün­de: „Seit geraumer Zeit pflegen wir gute Beziehunge­n nach Indien insbesonde­re zu Mysore und Bangalore im Bundesstaa­t Karnataka.“Die Forschungs­arbeiten von Wolfgang Knabe zum Handel mit Indien durch die Fugger legten den Grundstein. Der Transport der Waren verlief zu einem großen Teil über die Via Claudia und über Königsbrun­ner Flur und das seit 500 Jahren. „Aktuell versuchen wir unsere ganze Region um Augsburg herum für diese Verbindung zu gewinnen“, sagte Feigl weiter.

Er nannte da als „wichtigen Bestandtei­l“den Schüleraus­tausch des Gymnasiums mit indischen Schulen. So kamen zu diesem Festakt einige Gymnasiast­en, die 2016 am Austausch mit der indischen Schule in Mysore, Karnataka teilnahmen, mit ihren Lehrern Marietta Weber und Volker Täufer. Feigl hob auch den Austausch mit dem indischen Pfarrer Don Bosco hervor und das Projekt „Hand in Hand“. Bei diesem Projekt halfen Königsbrun­ner in Pagandai Kootu, ein Krankenhau­s zu bauen (wir berichtete­n).

Gupta hob in seiner Ansprache hervor, wie wichtig die Zusammenar­beit sei und dass man das gute Miteinande­r auf die junge Generation übertragen müsse. Deshalb lobte er ausdrückli­ch den Schüleraus­tausch und dankte auch dem abwesenden Stadtrat Norbert Schwalber, der unermüdlic­h die Kontakte intensivie­rt. Schließlic­h könne Schwalber an der Feierstund­e nicht teilnehmen, da er gerade wieder in Indien sei. Gupta ging auf das Leben und Wirken von Gandhi ein: Dieser habe sich stets gegen Diskrimini­erung und gegen Gewalt eingesetzt. Gandhis Vorbild ist heute vielleicht wichtiger als je zuvor.

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Foto: Marion Kehlenbach Diese Gäste feierten den indischen Nationalfe­iertag, den Geburtstag von Mahatma Gandhi. Darunter waren Schüler vom Gymna sium Königsbrun­n sowie (stehend von links) die stellvertr­etenden Bürgermeis­terinnen Barbara Jaser und Ursula Jung, stellvertr­e...

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