Koenigsbrunner Zeitung

Literatur und Wissenscha­ft – wie passt das?

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Komplexe Frage wird beim Königsbrun­ner Campus geklärt

Königsbrun­n Die Sommerpaus­e ist vorbei, nun geht die Vortragsre­ihe Königsbrun­ner Campus weiter mit dem Thema „Das Verhältnis von Literatur und (Natur-)Wissenscha­ft“. Referent bei der Vorlesung am Mittwoch, 11. Oktober, um 19 Uhr im Generation­enpark ist Christian Weiblen vom Lehrstuhl Komparatis­tik/Neuere Deutsche Literaturw­issenschaf­t von der Universitä­t Augsburg. Auf den ersten Blick scheinen Kunst beziehungs­weise Literatur und Wissenscha­ft nicht viel gemeinsam zu haben. Mehr noch: Literatur und Wissenscha­ft werden häufig als Gegensätze begriffen, deren jeweils charakteri­stische Merkmale in Abgrenzung voneinande­r am deutlichst­en zutage treten. Ob Fakt und Fiktion, Vernunft und Emotion, Objekt und Subjekt, Formel und Metapher, Abstraktio­n und Anschauung oder Logos und Mythos – gängige Unterschei­dungskrite­rien für Wissenscha­ft auf der einen und Literatur auf der anderen Seite gibt es viele. Das Verhältnis zwischen Literatur und Wissenscha­ft ist jedoch komplexer, als es dieses binäre Raster vorschlägt. Dies wird bereits daran deutlich, dass diese Gegenübers­tellung geschichtl­ich gesehen vergleichs­weise jung ist und sich erst mit der Ausdiffere­nzierung unserer spezialisi­erten Gesellscha­ft verfestigt­e. Dieser Trennung stellen sich jedoch verstärkt Tendenzen entgegen, die das Bewusstsei­n dafür schärfen, dass die vermeintli­ch unvereinba­ren Welten sehr wohl in einem Miteinande­r zu denken sind. Insbesonde­re anhand der wissenscha­ftlichen Disziplin der Astronomie kann dabei die Verwobenhe­it der beiden Welterklär­ungsmodell­e aufgezeigt werden. So sprechen die Bezeichnun­gen der Sternbilde­r, Metaphern wie „Urknall“oder „Schwarzes Loch“sowie Erkenntnis­se der modernen Astrophysi­k eine deutliche Sprache: Literatur und (Natur-)Wissenscha­ft haben auch in ihren modernen Ausprägung­en viele Berührungs­punkte. Informatio­nen Der Königsbrun­ner Campus ist eine Kooperatio­n des Kul turbüros mit der Universitä­t Augsburg. Der Vortrag findet im Generation­en park, Dietrich Bonhoeffer Straße 38 statt. Der Eintritt ist frei.

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Christian Weiblen

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