Auf Dolomieus Spuren
Wunderschön auf der Anhöhe
Jetzt, wenn die hohen Gräser sich golden-rotbraun gefärbt haben, ist es vielleicht am Schönsten. Die ersten Lärchen tragen schon helles Gelb. Weiße Schäfchenwolken spiegeln sich in den kleinen dunkelblauen Hochmoortümpeln. Ein Farbenrausch wie ihn nur der Herbst hinbekommt. Sanft schlängelt sich der Wanderweg „Dolomieu“immer auf der Anhöhe von Sterzing bis weit hinein ins Pflerschtal. Wir haben uns nur eine Etappe der langen Tour vorgenommen, sind in Ladurns mit dem Sessellift nach oben gefahren – und dann gemütlich gelaufen und gelaufen. Vielleicht zu gemütlich, denn der schmale Pfad – so schön er auch ist – zieht sich in die Länge. Die vielen Hütten in dieser Almenlandschaft, die auf der Landkarte eingezeichnet sind, haben schon zu oder sind nicht bewirtschaftet. Das muss man wissen, wenn man seinen Rucksack packt. Ein schnelles Speckbrot zwischendurch ist also nicht drin.
Dafür viele Stopps an den kleinen Info-Tafeln über Déodat Guy Sylvain Tancrède Gratet de Dolomieu. Also jenem französischen Adeligen, nach dem die Dolomiten benannt sind. Hier im Pflerschtal hat der Mineraloge Ende des 18. Jahrhunderts jenes Gestein ausgemacht und bestimmt, das die Südtiroler Berge einzigartig macht, den Dolomit. Dazu der Ausblick auf den beeindruckend Gipfel des Tribulaun. Einfach schön.