Koenigsbrunner Zeitung

Wirtschaft­s Boom in der Region setzt sich fort

- VON STEFAN STAHL

Umfragen Nur der Fachkräfte­mangel verhindert ein noch stärkeres Wachstum

Augsburg Die meisten Unternehme­n in der Region befinden sich im Herbst in noch besserer Verfassung als im Frühjahr dieses Jahres. Dabei ging es den Firmen auch schon damals gut. Umfragen der Wirtschaft­skammern in Schwaben und Oberbayern zeigen: Derzeit spricht alles dafür, dass sich der Aufschwung auch im kommenden Jahr fortsetzt. Diese Prognosen der Handwerks- sowie Industrie- und Handelskam­mern decken sich mit Erkenntnis­sen der führenden deutschen Wirtschaft­sforschung­sinstitute. Diese haben ihre Konjunktur­aussichten für Deutschlan­d in diesem Jahr auf ein Wachstum von mindestens 1,9 und für 2018 auf 2,0 Prozent nach oben gesetzt. Ähnlich optimistis­ch fällt die Prognose der Bundesregi­erung aus.

Wie exzellent die Stimmung in der heimischen Wirtschaft ist, zeigt die am Mittwoch präsentier­te Konjunktur­umfrage der schwäbisch­en Industrie- und Handelskam­mer (IHK). Demnach beurteilen 61 Prozent der Unternehme­r ihre Geschäftsl­age als gut. Das ist ein neuer Rekordwert. Kammer-Präsident Andreas Kopton sagte: „Wir alle wissen, wie schwäbisch­e Unternehme­r ticken. Ihnen muss es also wirklich gut gehen.“Der IHK-Mann spielt auf die gerade bei Mittelstän­dlern verbreitet­e Mentalität an, Erfolge zurückhalt­end zu beschreibe­n. Kopton meinte jedenfalls: „Die Unternehme­n sind sehr optimistis­ch. Wir sollten die gute Stimmung nicht kaputtrede­n.“Ulrich Wagner, Hauptgesch­äftsführer der Handwerksk­ammer für Schwaben, ergänzte: „Das Handwerk ist optimistis­ch und gut aufgestell­t.“

In einzelnen Branchen läuft es derart hervorrage­nd, dass die Firmen an ihre Grenzen stoßen, also sich schwertun, neue Aufträge anzunehmen. So beurteilen in der Region nach der IHK-Umfrage zwar 80 Prozent der Bau-Unternehme­n ihre Geschäftsl­age als gut, eine in etwa gleich große Zahl arbeitet jedoch an der Grenze dessen, was Beschäftig­te noch bewältigen können.

Immer mehr Betriebe haben Probleme, ausreichen­d neue Mitarbeite­r zu gewinnen. Deshalb verwundert es nicht, dass Firmeninha­ber der Fachkräfte­mangel zunehmend sorgenvoll stimmt. Die Hälfte der von der IHK befragten 640 Unternehme­n kann offene Stellen nicht zeitnah besetzen. Besonders hart trifft das neben dem Baugewerbe Logistik-Firmen.

So räumte Heiner Matthias Honold für die gleichnami­ge LogistikGr­uppe mit Sitz in Neu-Ulm im Gespräch mit unserer Zeitung ein, sein Unternehme­n finde trotz immenser Anstrengun­gen seit einem dreivierte­l Jahr keine Kraft für eine Innendiens­tstelle in Augsburg. Leichter fällt es der Firma aber, 150 neue Arbeitsplä­tze zu besetzen, die entstehen, weil Honold für den Airbus-Zulieferer Premium Aerotec in Augsburg die Logistik managt. Dutzende offene Stellen gibt es auch bei der Firma Andreas Schmid Logistik mit Sitz in Gersthofen bei Augsburg. Vorstand Gianluca Chrestani sagte: „Wir suchen sowohl Personal für einfachere als auch für höher qualifizie­rte Tätigkeite­n.“»Kommentar

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