Koenigsbrunner Zeitung

Grippeschu­tz durch die Nase

- VON MARKUS BÄR

Forscher empfehlen, dass auch Kinder geimpft werden sollen

Augsburg Beim Thema Impfungen scheiden sich die Geister. Die einen lassen sich gegen alles eine Spritze geben, würden sich, wenn es ginge, sogar gegen Durchfall oder Verstopfun­g impfen lassen. Für viele andere, oft heilprakti­sch orientiert­e Zeitgenoss­en ist eine Impfung ein lebensgefä­hrliches Ereignis, das gegen den natürliche­n Lauf der Welt und der Gestirne verstößt. Und da vermelden Nachrichte­nagenturen, dass finnische Forscher nun dazu raten, auch schon Kinder gegen Grippe impfen zu lassen. Bislang wird das unter anderem Menschen ab 60 Jahren, chronisch Kranken oder medizinisc­hem Personal empfohlen.

Man kann nun die Uhr danach stellen, dass der finnische Ratschlag den Impfgraben durch unser Land noch weiter vertiefen wird. Doch selbst das Robert-Koch-Institut, sonst durchaus kein ausgewiese­ner Impfgegner, empfiehlt, Augenmaß zu bewahren. Bei sonst gesunden Kindern und Erwachsene­n unter 60 Jahren verlaufe eine Grippe „in der Regel ohne schwere Komplikati­onen“. Das klingt doch angenehm besonnen. Es gehört zum Leben dazu: Man kann sich einfach nicht gegen alles absichern. Aber wer seine Kinder oder sich trotzdem gegen Grippe impfen will, sich den Spritzenst­ich allerdings ersparen möchte: Seit geraumer Zeit gibt es die Impfung per Nasenspray. Ist ein Fortschrit­t. Doch nicht ganz billig. Für kleine Kinder zahlt es zwar oft die Kasse, aber alle anderen müssen pro Nase 37 Euro auf den Tisch legen – ein Mal in der Saison.

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Foto: dpa Ist vielleicht nicht schön, aber trotzdem angenehmer als eine Spritze: die Grip peimpfung per Nasenspray.

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