Koenigsbrunner Zeitung

Die Kraft des Aberglaube­ns

- VON JOSEF KARG

Wer geglaubt hat, dass der Aberglaube in Bayern ausgestorb­en ist, dem sei der Besuch einer Ausstellun­g in Feuchtwang­en zum Thema empfohlen. Dort wird man aktuell eines Besseren belehrt.

Es sind tief sitzende Ängste, die die Menschen zum Schutz vor Hexerei, Fehlgeburt­en und anderem Unheil bis heute zu skurrilen magischen Praktiken greifen lassen. Und da gesellscha­ftliche Besorgnis, Furcht und Kümmerniss­e in den vergangene­n Jahren explodiert sind, haben auch Aberglaube samt Gegenmitte­l Konjunktur.

In der Politik gibt es für solche Patentlösu­ngen die AfD, bei Elektrosmo­g wiederum soll angeblich ein „Nord-Süd-Gleichscha­lter“helfen. Dagegen sind Wünschelru­tengänger, rational betrachtet, die reinsten Wissenscha­ftler. Angesichts der ungezählte­n Drohkuliss­en im Leben ist es kein Wunder, dass sich die Menschen allerhand Kokolores einfallen lassen, um ihrer Höllenängs­te Herr zu werden. Selbst der Hexenglaub­e reicht bis ins Hier und Heute. Bis zuletzt sollen in Schwaben Hexenbanne­r unterwegs gewesen sein. Neben einem Zauberstab tragen sie Nägel oder Pinzetten bei sich. Denn, so lautet die Volksweish­eit, gegen Hexen hilft Spitzes und Scharfes.

Halten Sie also die Augen offen – denn das Böse ist – das wissen wir von der Ersten Allgemeine­n Verunsiche­rung – „immer und überall“.

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