Koenigsbrunner Zeitung

Wie viel Gold geht nach Germany?

Studenten-Oscars werden verliehen

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Los Angeles Seit Wochen stehen alle 17 Gewinner der diesjährig­en Studenten-Oscars fest, doch die Preisverga­be bleibt trotzdem spannend. Auch zwei Filmproduk­tionen deutscher Hochschule­n werden am heutigen Donnerstag in Los Angeles mit dem begehrten Nachwuchsp­reis ausgezeich­net: „Galamsey“von Johannes Preuss (Filmakadem­ie Baden-Württember­g in Ludwigsbur­g) und „Watu Wote/All of Us“von Katja Benrath (Hamburg Media School).

Während Preuss mit seiner investigat­iven Reportage über das Leben illegaler Goldgräber in Ghana in der Sparte „Dokumentat­ion“alleine nominiert ist und damit automatisc­h Gold gewinnt, hat Katja Benrath in der Sparte „Internatio­naler KurzSpielf­ilm“zwei Konkurrent­en aus der Schweiz und den Niederland­en. Jeder von ihnen wird eine Trophäe nach Hause mitnehmen, aber erst bei der Verleihung wird die Reihenfolg­e Gold, Silber, Bronze bekannt gegeben.

„Das sind alles tolle Filme und jeder gewinnt quasi, daher spielt Gold keine so große Rolle“, sagt Katja Benrath. Die in Lübeck aufgewachs­ene Regisseuri­n hat in Kenia mit „Watu Wote/All of Us“eine politisch brisante Begebenhei­t als knapp halbstündi­gen Spielfilm inszeniert: Der Film handelt von einem Terroransc­hlag auf einen Bus im Dezember 2015, bei dem eine kleine Gruppe Christen von Muslimen in Schutz genommen wurden. Die Menschlich­keit der Betroffene­n habe sie sehr berührt, meint Benrath.

Preuss hingegen war durch seine frühere Arbeit als Entwicklun­gshelfer in Ghana mit den Problemen des illegalen Goldschürf­ens in Form von Umweltvers­chmutzung, Ausbeutung und Korruption konfrontie­rt worden. „Das war absolut kein einfaches Projekt, und der Oscar ist eine Riesenaner­kennung“, erklärt er zu seinem ausgezeich­neten Projekt.

Zusammen mit Studenten von nordamerik­anischen Hochschule­n werden die beiden Nachwuchsr­egisseure eine kappe Woche lang in Hollywood gefeiert. Dort treffen sie auf Filmschaff­ende und knüpfen Kontakte. Höhepunkt ist natürlich die Preisgala, für die Katja Benrath ein besonderes Kleidungss­tück aus afrikanisc­hem Stoff von der deutschen Modeschöpf­erin Jette Joop im Gepäck hat. „Sie hatte sich bei mir gemeldet, weil sie den Film ganz toll fand“, erzählt Benrath. „Sie hat mir ein Kleid ermöglicht, das traumhaft schön ist und das afrikanisc­he Elemente mit einbindet.“

Mit den Studenten-Oscars ehrt die Oscar-Akademie in Beverly Hills seit 1972 Auslands-Regisseure und junge Talente von Filmhochsc­hulen in den USA. Auch diesmal ist bei der Gala wieder ein Star-Aufgebot dabei. Unter anderem helfen der britische Schauspiel­er Andy Serkis (53, „Der Hobbit“, „Planet der Affen“) und seine US-Kollegin Amber Tamblyn (34, „Django Unchained“) beim Verteilen der Trophäen mit.

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Foto: dpa Katja Benrath wird Gold, Silber oder Bronze in Hollywood gewinnen.

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