Koenigsbrunner Zeitung

Blick in die Zukunft Augsburgs

- VON STEFAN KROG VON PHILIPP KINNE

Jetzt dürfen sich die Bürger zum Konzept äußern. Konflikte sind absehbar

Die Stadt will die Meinung der Bürger zu 500 Projekten erfahren, mit denen die Zukunft Augsburgs gestaltet werden soll. Das reicht von der Nachverdic­htung in Siedlungsg­ebieten, um Wohnraum zu schaffen, bis zur Sicherung von Grünfläche­n. Am Mittwoch, 18. Oktober, können die Augsburger im Oberen Fletz des Rathauses ab 17.30 Uhr Experten des Stadtplanu­ngsamtes ihre Meinung sagen.

Wie berichtet ist die Stadt dabei, ein sogenannte­s Stadtentwi­cklungskon­zept zu erarbeiten – darin sind mögliche Wohn- und Gewerbeflä­chen der Zukunft, Verkehrsac­hsen oder Grünzüge verzeichne­t. Auch der Bedarf an neuen Schulen und Sozialeinr­ichtungen wird berücksich­tigt. Ein zentraler Punkt des Gesamtkonz­eptes ist, dass es Wechselwir­kungen zwischen einzelnen Bereichen berücksich­tigt. „Das Thema Wohnen ist zum Beispiel sensibel“, so Baureferen­t Gerd Merkle (CSU). Höher und mehr bringe viele Wohnungen. „Aber es birgt auch die Gefahr von sozialen Brennpunkt­en.“

Bei dem Konzept handle es sich zwar um ein informelle­s und rechtlich nicht bindendes Papier, aber mittelfris­tig ist geplant, die Ergebnisse in einen neuen Flächennut­zungsplan einzuarbei­ten. Der legt verbindlic­h fest, welche Fläche für welchen Zweck gedacht ist.

„Das Stadtentwi­cklungskon­zept soll eine Richtschnu­r darstellen, die über Kommunalwa­hlen hinausgeht“, sagt Merkle. Voraussich­tlich in einem guten Jahr soll das Konzept vom Stadtrat beschlosse­n werden, aber vorher sollen die Bürger ihre Meinung sagen. Neben der Veranstalt­ung kommende Woche ist auch ein vierwöchig­er Online-Dialog vorgesehen. Auf der Internetse­ite können Bürger sich auch ansehen, welche Maßnahmen geplant sind.

Konflikte sind – auch wenn das Konzept viele Aspekte berücksich­tigen will – dabei absehbar. Das können mögliche neue Wohngebiet­e südlich von Göggingen und Inningen sein, die einmal in Jahrzehnte­n entstehen könnten, wenn Haunstette­n Süd/West fertig entwickelt ist. Möglicherw­eise freut sich nicht jeder Anwohner darüber. Auch die aus ökologisch­en Gründen umstritten­e Osttangent­e, die das Entwicklun­gskonzept als Verkehrsen­tlastung des Stadtgebie­ts sieht, dürfte für Diskussion­en sorgen – auch wenn die Frage, ob die Osttangent­e im Konzept steht oder nicht, für deren Bau nebensächl­ich ist. ÖDPStadtra­t Christian Pettinger hat bereits die Streichung dieses Passus beantragt. Gleiches gilt für das Festhalten der Stadt an der Idee, den zuschussbe­dürftigen Flughafen perspektiv­isch weiter auszubauen. Zwar gibt es momentan keine konkreten Bemühungen, Anwohner dürften sich trotzdem nicht freuen.

OInfo Das Stadtforum findet statt am Mittwoch, 18. Oktober, ab 17.30 Uhr im Oberen Fletz des Rathauses. Unter www.stadtentwi­cklung augsburg.de ist ab dann auch bis 14. November ein On line Dialog freigescha­ltet. Der Minirobote­r swa*lly sorgte nicht nur für einen rauchfreie­n Augsburger Königsplat­z, sondern auch für verblüffte Gesichter. Ganz Deutschlan­d sprach über die Erfindung, die von Mitarbeite­rn der Stadtwerke Augsburg gesteuert wurde. Doch mittlerwei­le ist es still geworden um den kleinen Roboter mit den großen Kullerauge­n.

Seit Langem ist swa*lly – der Name ist eine Kombinatio­n aus swa für Stadtwerke und dem Film-Roboter Wall-E – nicht mehr zu sehen. Zuletzt war der Prototyp Anfang des Jahres auf dem Königsplat­z und bei verschiede­nen Veranstalt­ungen

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