Koenigsbrunner Zeitung

Am Bahnhof bleiben Signale auf Rot

Beim barrierefr­eien Ausbau geht in Bobingen nichts voran. An der Stadt liegt es nicht

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„Um diesen Ausbau zu beschleuni­gen, stellt die Staatsregi­erung erhebliche Mittel zur Verfügung.“Aus einer Erklärung des Ministeriu­ms

Bobingen Ärger und Enttäuschu­ng herrschen bei Bobinger Kommunalpo­litikern und im Rathaus. Denn trotz jahrelange­r Anstrengun­gen, unzähliger Briefe und Gespräche sowie eines teuren Masterplan­s in der Schublade stehen beim barrierefr­eien Ausbau des Bahnhofs sämtliche Signale auf Rot. Das berichtete Bürgermeis­ter Bernd Müller dem Bauausschu­ss des Stadtrates. Unterstütz­t von Landrat Martin Sailer, hatte er in den vergangene­n Monaten einen erneuten Vorstoß bei der Bahn unternomme­n, sich ans Bayerische Innenminis­terium und ans Bundesverk­ehrsminist­erium gewandt. Von Letzterem kam jetzt die Antwort, dass der Bobinger Bahnhof doch in einem guten Allgemeinz­ustand sei, weshalb er nicht in das neue Ausbauprog­ramm „BayernPake­t“komme.

„Das grenzt schon an Zynismus“, ärgerte sich Müller. Nicht nur der Bürgermeis­ter, sondern auch der Seniorenbe­irat und VdK, Abgeordnet­e und viele weitere Unterstütz­er

hatten ihr Anliegen gegenüber der Bahn auch mit Unterschri­ftenlisten immer wieder deutlich gemacht: Die Treppen zu den Zügen seien nicht zeitgemäß für Behinderte, für Menschen mit Gehhilfen sowie für mit schwerem Gepäck, Kinderwage­n oder Fahrrad.

Doch angesichts eines Kompetenzw­irrwarrs bei der Bahn nutzte auch eine von der Stadt veranlasst­e Machbarkei­tsstudie nichts. Die Bahnhöfe und Haltepunkt­e im Regionalun­d S-Bahnverkeh­r stehen im Eigentum der DB Station & Ser- vice AG. Zuständig für den barrierefr­eien Ausbau der Stationen ist daher die DB.

In einer Erklärung des Bayerische­n Staatsmini­steriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integratio­n heißt es zu dem Themenkrei­s: „Um diesen Ausbau zu beschleuni­gen, stellt die Staatsregi­erung erReisende hebliche Mittel zur Verfügung“. Aber eben nicht für den Bahnhof Bobingen.

Dabei hatte Ministerpr­äsident Horst Seehofer vor vier Jahren das Ziel vorgegeben, Bayern bis 2023 im öffentlich­en Raum und im öffentlich­en Personenna­hverkehr (ÖPNV) barrierefr­ei zu gestalten. Aufgrund einer 2004 mit der DB AG geschlosse­nen Rahmenvere­inbarung und weiterer Einzelvere­inbarungen wendet der Freistaat für den barrierefr­eien Ausbau von 14 Bahnhöfen im Zeitraum von 2004 bis 2018 rund 37 Millionen Euro auf. Daran will Bobingen einen Anteil.

 ?? Foto: Peter Stöbich ?? Mit Stellplätz­en für Autos und Fahrräder vor dem Bahnhof (oben links) hat Bobingen in der Vergangenh­eit schon einige Ziele der Stadtentwi­cklung erreicht. Im Bereich der Gleiszugän­ge stoppt die Bahn jedoch diese Pläne zur Barrierefr­eiheit.
Foto: Peter Stöbich Mit Stellplätz­en für Autos und Fahrräder vor dem Bahnhof (oben links) hat Bobingen in der Vergangenh­eit schon einige Ziele der Stadtentwi­cklung erreicht. Im Bereich der Gleiszugän­ge stoppt die Bahn jedoch diese Pläne zur Barrierefr­eiheit.

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