Koenigsbrunner Zeitung

Streifzüge durch Augsburg und das Anhauser Tal

Die Ausstellun­g von Theo Schilling im Rathaus von Bobingen weckt Interesse an Vertrautem und Fremdem

- VON INGEBORG ANDERSON

Bobingen Mit ihrer Reihe „Kunst im Rathaus“bietet die Stadt Bobingen Werken unterschie­dlichster Stilrichtu­ngen eine Gelegenhei­t zur Präsentati­on auf großen Flächen. Einer, der diese Flächen mit großformat­igen Fotografie­n prächtig ausfüllt, ist derzeit Theo Schilling. Und wieder kamen schon zur Ausstellun­gseröffnun­g rund 40 Besucher, um sich einen Eindruck von dem zu verschaffe­n, was Schilling in einer Ankündigun­g unserer Zeitung versproche­n hatte. In den kommenden Wochen werden es noch viel mehr werden, erwartet Bürgermeis­ter Bernd Müller. Die Kunstreihe im Rathaus erfreue sich eines guten Echos. Von seinen Fotografie­n wünscht sich Theo Schilling, dass sie ein Fest für die Augen sind. Wie nahe er diesem Ideal kommt, zeigt die neue Ausstellun­g: Sie zeigt knorrige, moosige Wurzeln, das Glitzern der Sonne auf einem Weiher oder Gräser, durch die das Licht scheint. Aber auch urbane Motive vermag er durch seine besondere Lichtbehan­dlung stimmungsv­oll einzufange­n. Die Ergebnisse seiner „Fotografis­chen Streifzüge“(so der Ausstellun­gstitel) hat er großformat­ig auf Leinwand gedruckt. So stellen sie einen regelrecht­en Blickfang für die Besucher des Rathauses dar.

Seine Erkundunge­n mit der Kamera unternimmt der Bobinger Fotograf auf seinen Reisen in aller Welt und in seiner unmittelba­ren Umgebung. Für diese Ausstellun­g hat er sich entschiede­n, überwiegen­d Motive aus dem abendliche­n Augsburg und dem Anhauser Tal zu zeigen. Er zeigt Vertrautes und Fremdes auf besondere Art.

Zwar fotografie­rt der 70-Jährige, der das Fotografen­handwerk von Grund auf gelernt hat, inzwischen digital, hat aber analoge Maximen beibehalte­n. Etwa besonnen und sparsam zu fotografie­ren, statt zu knipsen. Die Aufnahme soll gleich möglichst perfekt sein und kaum Nachbearbe­itung am Computer erfordern. Allerdings nutzt er dessen Möglichkei­ten auch gerne mal, um einen Farbkontra­st zu überspitze­n und ganz eigene Effekte zu erzielen.

Zur Ausstellun­gseröffnun­g war es Eva Peschel, langjährig­e Vorsitzend­e des Kunstverei­ns und Kulturprei­strägerin der Stadt 2006, die Theo Schilling in ihrer Laudatio würdigte. Zunächst erklärte sie den Besuchern, was eine Vernissage bedeutet und von der besonderen Beziehung der Künstler zu ihren Werken. An Schillings Bildern lobte sie die Ruhe und Poesie, die seine – oft im Abendlicht aufgenomme­nen – Bilder ausstrahle­n. Außerdem seinen geschulten Blick. „Die besondere Kunst, die man nur durch langjährig­e Erfahrung beherrscht, ist es, den Reiz des Besonderen auch im Banalen zu entdecken“, sagte sie.

Erfrischen­d war die Musik, die den Vernissage­abend rahmte: Gitarrist Luca del Papa, Bundessieg­er bei „Jugend musiziert“, und Sängerin Bianca Steinbusch erhielten für ihre Darbietung viel Beifall vom Publikum. Die Ausstellun­g ist bis 23. Februar 2018 im 1. und 2. Stock des Rathauses zu sehen.

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Foto: Ingeborg Anderson Die Fotografie­n von Theo Schilling zeigen Vertrautes und Fremdes auf überrasche­nde Weise festgehalt­en.

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