Für jeden vom gemeinsamen Kuchen ein Stück
Das Leonhard-Wagner-Gymnasium schließt zweiten Partnerschaftsvertrag ab und verfolgt damit besondere Ziele
Schwabmünchen Diese Frage stellten sich alle Redner: Was bringt eine Schulpartnerschaft zwischen einem erfolgreichen Wirtschaftsunternehmen und einer guten Schule? Sie gaben in Schwabmünchen am Leonhard-Wagner-Gymnasium aber auch gleich die Antwort.
Es ist ja nicht die erste Schulpartnerschaft, die das Leonhard Wagner-Gymnasium eingeht. Die Firma Schöffel bot diese schon vor drei Jahren an und erfüllte sie mit Leben. Das war kein einmaliger Vorgang, denn in ganz Schwaben gibt es 241 Schulpartnerschaften, im Landkreis Augsburg mit Gymnasien vier.
Diesmal wurde in Schwabmünchen eine Kooperation mit der Kreissparkasse beschlossen. Schulleiter Alexander Pfaffendorf zeigte sich davon sehr erfreut und betonte deren Werte: größerer Praxisbezug, stärkere Berufsorientierung, besserer Start in Ausbildung, Studium und Beruf. Dafür bieten die Schüler der Sparkasse ihr Wissen, ihre Leistungsfähigkeit und eventuell mehr Auszubildende. Denn das Interesse am Bankkaufmann lässt zurzeit nach, wie Vorstand Richard Fank erläuterte. Er warb in seiner Ansprache für die Vermittlung von mehr Wirtschaftsverständnis bei den Schülern, für mehr praktische Unterstützung in Sachen persönlicher Zahlungsverkehr und für mehr Interesse an Bankangelegenheiten.
Wie Fank sprach auch der stellvertretende Landrat Heinz Liepert von Arbeitskräftemangel bei quasi Vollbeschäftigung. Und er betonte: „Wenn Wirtschaft und Schule Hand in Hand wirken, geht manches leichter.“
Hans Nebauer als stellvertretender Bürgermeister lobte die Partnerschaft und sah den Vorteil vor allem darin, dass alles, was vor Ort angepackt werde, auch funktioniere.
Auch die IHK Schwaben schloss sich dieser Partnerschaft an. Jürgen Korschinsky sprach von bisher zu wenig direktem Kontakt zu Eltern, Schülern und Schule trotz 9100 Ausbildungsverträgen bei einer wachsenden Zahl von offenen Ausbildungsplätzen.
Der Kooperationsvertrag bleibt aber nicht ein theoretisches Konstrukt, sondern zeigt schon jetzt viele praktische Ergebnisse. Wirtschaftskunde-Leher r Werner Lieret betonte, dass das Börsenspiel wieder auflebt, das Projekt „Chef in der Schule“und die Info-Veranstaltungen „Börse und Kapitalmarkt“sowie „Ausbildung bei der Bank“in Angriff genommen seien. Auch P-Seminare beschäftigen sich mit Bankthemen und erhalten Unterstützung von der Kreissparkasse.
„Es ist sehr wichtig, praktischen Bezug zum späteren Leben in der Schule herzustellen und dafür kompetente Partner an der Seite zu haben“, so Pfaffendorf, der in dem Partnerschaftsvertrag eine Winwin-Situation sieht.