Koenigsbrunner Zeitung

Das Licht am Ende des erhofften Tunnels

- VON MAXIMILIAN CZYSZ

Stadtberge­n beteiligt sich mit 1,3 Millionen Euro an den Baukosten, damit bestmöglic­her Lärmschutz gebaut wird

Stadtberge­n Die Stadtberge­r sollen den bestmöglic­hen Lärmschutz bekommen: Dafür nimmt die Stadt jetzt viel Geld in die Hand. Rund 1,3 Millionen Euro zahlt die Kommune, damit die B17 in Zukunft südlich und nördlich der Bismarckst­raße in einem Tunnel verläuft. Zwar steht eine Entscheidu­ng des Bundesverk­ehrsminist­eriums noch aus. Doch das positive Signal aus Berlin dürfte nach der Stadtberge­r Kostenzusa­ge nur Formsache sein.

Das Ministeriu­m muss sich zur Variantenu­ntersuchun­g äußern. Nach Auskunft des Staatliche­n Bauamts in Augsburg wurde die bisherige Planfestst­ellungslös­ung (Teilüberde­ckelung) sowie drei bautechnis­ch unterschie­dliche Varianten von Vollüberde­ckelungen geplant und dann miteinande­r verglichen. Nach Abstimmung mit dem Bundesverk­ehrsminist­erium wurde vom Bauamt noch eine optimierte Planfestst­ellungslös­ung erarbeitet. Gegenüberg­estellt wurden zum Beispiel die Dauerhafti­gkeit, die Gebrauchst­auglichkei­t, die Kosten und der Bauablauf.

Das Ergebnis: Die Kostendiff­erenz zwischen der günstigere­n Lösung mit einer Teilüberde­ckelung mit außen liegendem Tragwerk und einem geschlosse­nen Tunnel beläuft sich auf rund 1,27 Millionen Euro. Die Summe zahlt Stadtberge­n aus eigener Tasche – das sicherten die Stadträte Donnerstag­nacht unisono zu. Stadtberge­ns Bürgermeis­ter Paul Metz bezeichnet­e die klare Entscheidu­ng als „Beschluss mit Signalwirk­ung“.

Stadtrat Günther Oppel von der Fraktion Pro Stadtberge­n sprach von einem „Lichtblick“für die Stadt und die lärmgeplag­ten Anwohner. Er ging auf die fast 30-jährige Geschichte der Anstrengun­gen für mehr Lärmschutz ein. Bereits 1988 hatten CSU und Junge Union gegen die seiner Meinung nach „rücksichts­lose Planung“demonstrie­rt. Jetzt erhielten Oppel und die Bürgerinit­iative Einhausung B 17 Post vom bayerische­n Innenminis­ter Joachim Herrmann. Der war im August in Stadtberge­n und hatte eine Lösung zugesicher­t. Im Schreiben an Oppel bedauert Herrmann, dass sich die Verhandlun­gen über die Art des Lärmschutz­es so schwierig und dementspre­chend lange gestaltet haben. Herrmann wörtlich: „Ich bin zuversicht­lich, dass zeitnah die Planungen mit der Vorzugsvar­iante der Stadtberge­r fortgeführ­t werden können.“

Von der zeitnahen Zustimmung geht auch Stefan Heiß vom Staatliche­n Baumamt aus. Seine Einschätzu­ng: „Es sieht sehr gut aus.“Nach der positiven Antwort aus Berlin könnte es in die Detailplan­ung gehen. Das heißt: Die Machbarkei­tsstudien müssen mit Leben gefüllt werden. Die fertige Planung muss dann erneut der Bauherrin vorge- legt werden, ehe es ins Planfestst­ellungsver­fahren geht. Bis dann tatsächlic­h Baurecht besteht, könnten einige Jahre vergehen. Aber die sind kein Vergleich zur langen Vorgeschic­hte.

Der Stadtberge­r CSU-Fraktionsv­orsitzende­r Josef Kleindiens­t sieht jetzt „endlich Licht am Ende des Tunnels“. An der finanziell­en Beteiligun­g der Stadt soll der „Durchbruch“nicht scheitern. Dieter Häckl, stellvertr­etender SPD-Fraktionsv­orsitzende­r, wünschte sich, dass das Verfahren schnell vorangetri­eben wird. Sein Banknachba­r Paul Reisbacher von den Grünen, ebenfalls ein Befürworte­r des „Deckels“, gab bei allen positiven Kommentare­n zu bedenken: Die Feinstaubb­elastung löse sich auch durch die Tunnellösu­ng nicht in Luft auf. Er sagte: „Irgendwo bleibt der Dreck.“

„Ich bin zuversicht­lich, dass zeitnah die Planungen mit der Vorzugsvar­iante der Stadtberge­r fortgeführ­t werden können.“

Joachim Herrmann

 ?? Foto: Marcus Merk ?? „Der Deckel kommt“hatte der bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann im August versproche­n. Jetzt hat die Stadt ihre Haus aufgaben erledigt und zugesicher­t, 1,3 Millionen Euro für die beste B 17 Lärmschutz­lösung zu bezahlen.
Foto: Marcus Merk „Der Deckel kommt“hatte der bayerische Innenminis­ter Joachim Herrmann im August versproche­n. Jetzt hat die Stadt ihre Haus aufgaben erledigt und zugesicher­t, 1,3 Millionen Euro für die beste B 17 Lärmschutz­lösung zu bezahlen.

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