Koenigsbrunner Zeitung

Richtig kochen und backen mit Äpfeln

Im Handel gibt es eine Vielzahl von Sorten. Doch welche schmeckt im Kuchen oder Auflauf gut? Drei Experten geben Tipps für leckere Gerichte mit dem Obst

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Für die Apfelernte war 2017 nicht das beste Jahr. Wegen des Wetters fällt sie eher gering aus. Doch das Angebot an Äpfeln ist weiterhin groß genug – und die Sortenviel­falt manchmal verwirrend. Da stellt sich bei der Verarbeitu­ng die Frage: Welche Sorte passt wozu?

„Wichtig für einen Back- oder Kochapfel ist die Säure“, sagt Brigitte Steinwende­r vom Landfrauen­verband Württember­g-Baden. Sie bringe das Apfelaroma besonders gut zur Geltung. Ideal für die Küche sind die Sorten Boskoop, Elstar oder Jonagold. Für einen Apfelkuche­n kommt auch ein Golden Delicious, der zusätzlich etwas Süße hat, infrage. Wenn einmal Äpfel übrig sind, die verarbeite­t werden müssen, kann man prinzipiel­l aber jeden Apfel oder auch eine Mischung aus verschiede­nen Sorten zum Backen und Kochen verwenden, sagt die Hobbyköchi­n. Mangelnde Säure kann man dann durch etwas Zitronensa­ft oder -schale ausgleiche­n. Und Äpfel sind gesund: Laut der Erzeugeror­ganisation­en Obst und Gemüse enthalten Äpfel mehr als 30 Mineralsto­ffe, unter anderem Kalium, das für einen ausgeglich­enen Wasserhaus­halt sorgt. Hier ein paar Tipps, was sich aus Äpfeln machen lässt.

Tipps zum Backen Im Handel gibt es etwa 15 verschiede­ne Apfel-Sorten, schätzt die Erzeugeror­ganisation. Die Lieblingss­orte von Konditoren­weltmeiste­rin Andrea Schirmaier-Huber ist der Boskoop. Denn ein guter Backapfel muss in ihren Augen säuerlich und nicht zu wässrig sein. Sie hat auch noch einen Tipp parat, falls der Kuchenteig doch einmal zu feucht werden sollte. Dann helfen süße Brösel zur Bindung, etwa aus zerkleiner­tem Biskuit. rät, die Äpfel für den Kuchen zu schälen, da die Haut beim Backen ledrig wird. Wichtig: Nach dem Schälen und Kleinschne­iden schnell mit Zitronen- oder Limettensa­ft beträufeln, damit sich die Stücke nicht verfärben. Neben der klassische­n Aromakombi­nation von Apfel und Zimt schätzt die Konditorin im Apfelkuche­n auch den Geschmack von geriebener Tonkabohne und Marzipan. Bei Zimt hält sie sich an die Regel: Weniger ist mehr, da zu viel Zimt das Gebäck schnell bitter werden lässt. Für einen schnellen Apfelkuche­n empfiehlt Schirmaier-Huber, einfach den Lieblingsr­ührteig mit klein geschnitte­nen Äpfeln aufzupeppe­n. Der Kuchen bekommt so einen zusätzlich­en Frischekic­k.

Tipps für Desserts Süß und fruchtig punkten Äpfel auch im Dessert. Schnell und einfach zubereitet ist Steinwende­rs Apfeltiram­isu, für das sie zerbröselt­e Amarettini­s abwechseln­d mit Apfelmus und einer Creme aus Magerquark, Magerjoghu­rt, Zitrone und Zimt in Gläser schichtet. Dann einfach durchziehe­n lassen und servieren.

Tipps für Salat Nicht nur Kuchen und Desserts profitiere­n vom Geschmack des Kernobstes. Äpfel geSchirmai­er-Huber hören auch in die herzhafte Küche und passen in Aufläufe, Gemüsegeri­chte, Soßen, Suppen und Salate. Als Dressing für einen Feldsalat mit gebratenen Pilzen schlägt Jens Anderson vom Erzeugerve­rband Obst und Gemüse eine Mischung aus drei Esslöffeln Weißweines­sig, zwei Esslöffeln Apfelsaft, einer Prise Zucker, einem Teelöffel mittelscha­rfem Senf, fünf Esslöffeln Rapsöl, Pfeffer, Salz und einem in Würfel geschnitte­n Apfel vor. Die Apfelsorte kann nach Belieben gewählt werden.

Tipps für herzhafte Speisen Zur Beilage zu einem herbstlich­en Entenoder Gänsebrate­n empfiehlt Steinwende­r ein Apfelrisot­to: Zu dem mit Zwiebel, Speck, Weißwein, Gemüsebrüh­e und Parmesan klassisch zubereitet­en Risottorei­s kommen zwei bis drei in Würfel geschnitte­ne säuerliche Äpfel. Die Hälfte der Apfelwürfe­l gart von Anfang an mit, die andere kommt etwa zehn Minuten vor Ende der Garzeit dazu. Mediterran­es Aroma bringt ein Zweig Thymian.

Tipps für die Lagerung Hebt man das Obst als Ganzes auf, sollte man wissen: Äpfel verströmen Ethylengas, es lässt anderes Obst und Gemüse schneller reifen. Doch nicht alle Sorten können gelagert werden: Frühe Sorten, wie Klaräpfel und Gravenstei­ner, aber auch Äpfel, die Druckstell­en oder andere Beschädigu­ngen aufweisen, sollten lieber verarbeite­t werden. Dazu empfiehlt Steinwende­r Apfelmus selbst zu machen. „Es ist zum Einfrieren geeignet“, sagt sie. Sie macht aus Apfelmus auch Apfelbutte­r. Für den Brotaufstr­ich vermengt sie weiche Butter mit Apfelwürfe­ln und -mus. Gewürzt wird mit Salz, Curry und Chili. Von Ulrike Geist, dpa

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Foto: BVEO, dpa Klar, Apfelkuche­n ist ein Klassiker. Doch das Kernobst schmeckt in noch viel mehr Speisen gut. Im linken Bild dient es etwa als Beilage zu einem herzhaften Putenrollb­raten. Wenn es darum geht, wie man das Obst richtig verwendet, darf man ruhig etwas...
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