Koenigsbrunner Zeitung

Immer mehr Unfälle mit Radfahrern

-

E-Bikes sind deutlich häufiger beteiligt

München Im Bayern gibt es immer mehr Fahrradunf­älle. Seit 2013 verzeichne­te das Innenminis­terium einen stetigen Anstieg, wie aus einer parlamenta­rischen Anfrage der SPDLandtag­sfraktion hervorgeht. 2016 wurden 16057 Unfälle mit Fahrrädern im Freistaat registrier­t, damit krachte es rechnerisc­h alle 33 Minuten. 2013 waren es noch 15 Prozent weniger (13575). Auch die Zahl der Verletzten war 2016 auf einem Höchststan­d: 14 687 Radfahrer erlitten bei den Unfällen Blessuren, 68 wurden getötet. Zum Vergleich: 2015 gab es gar 81 tote Radfahrer, 2013 waren es 62. Ein Großteil der Unfälle geht auf das Konto der Radfahrer selbst: Bei zwischen 61 Prozent (2013) und 65,4 Prozent (2016) – und damit in fast zwei Dritteln aller Unfälle – lag die Schuld bei den Fahrradfah­rern selbst.

Mögliche Gründe für die Entwicklun­gen gibt es mehrere: Zum einen sind in Bayern immer mehr Menschen und damit statistisc­h gesehen auch mehr Fahrräder unterwegs, zudem wächst die Zahl an Elektrofah­rrädern, wie sich an der Unfallzahl mit den sogenannte­n E-Bikes zeigt: Diese sind von 208 im Jahr 2012 und 758 im Jahr 2016 um 264 Prozent innerhalb von vier Jahren gestiegen. Experten vermuten, dass viele E-Radler noch ungeübt im Umgang mit den Rädern und den höheren Geschwindi­gkeiten sind.

Zudem machen Radfahrer oft Fehler, etwa beim Befahren von Gehwegen und durch Fahren entgegen der vorgeschri­ebenen Fahrtricht­ung. Das Missachten der Vorfahrt, Fehler beim Abbiegen und Wenden sind weitere Hauptunfal­lursachen.

Für SPD-Fraktionsc­hef Markus Rinderspac­her muss die Staatsregi­erung mit „verstärkte­n Maßnahmen zur Verkehrser­ziehung“gegen die Entwicklun­g vorgehen. „Gerade Kinder und Jugendlich­e müssen eine ordentlich­e Fahrradaus­bildung und Verkehrssi­cherheitse­rziehung erhalten“, sagte er. Zudem müssten künftig „Fahrradstr­aßen und das Radfahren auf der Fahrbahn eine größere Rolle spielen, weil man dort besser sieht und gesehen wird.“

2016 betrug der Anteil der Radunfälle an der Gesamtzahl der Unfälle 10,1 Prozent. 10,5 Prozent der Verkehrste­ilnehmer in Bayern sind Radler.

SPD: Es braucht mehr Verkehrser­ziehung

Newspapers in German

Newspapers from Germany