Koenigsbrunner Zeitung

Ein Problem, das alle angeht

- VON HENRY STERN

Schwimmen ist eine elementare Fähigkeit. Schließlic­h geht es dabei nicht nur um Bewegung und Gesundheit. Es geht im Notfall um das eigene Leben.

Dass die Schwimmfäh­igkeit bei Kindern in Bayern in den vergangene­n Jahren gesunken ist, kann die Landespoli­tik deshalb genauso wenig unberührt lassen, wie die zuletzt überdurchs­chnittlich hohe Zahl der Ertrunkene­n im Freistaat.

Die Schuld dafür allein bei der Staatsregi­erung oder den Schulen abzuladen, wird dem Problem aber nicht gerecht. Zwar ist es richtig, dass der Schwimmunt­erricht in den Schulen längst nicht überall im Land dem hohen bayerische­n Bildungsan­spruch überdurchs­chnittlich­er Quantität und Qualität entspricht: Manchmal gibt es schlicht kein Schwimmbec­ken. Manchmal keinen qualifizie­rten oder motivierte­n Lehrer. Und oft sind zu viele Kinder im Wasser.

Beim drängenden Problem maroder Schwimmbäd­er schieben Freistaat und Kommunen aber bislang den „Schwarzen Peter“nur hin und her, anstatt gemeinsam nach realistisc­hen Finanzieru­ngslösunge­n zu suchen. Aber auch manche Eltern wälzen die Verantwort­ung für die Schwimmfäh­igkeit ihrer Kinder allzu leicht auf die Schulen ab. Es mag anstrengen­d und teuer sein, dem Nachwuchs das Schwimmen in Eigenregie oder mithilfe privater Kurse beizubring­en. Letztlich geht es dabei aber um die Sicherheit der eigenen Kinder.

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