Koenigsbrunner Zeitung

Frauen betäubt und vergewalti­gt

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Sanitäter wegen 24 Fällen vor Gericht

Nürnberg Erst soll er reihenweis­e Frauen gegen ihren Willen Beruhigung­smittel verabreich­t und anschließe­nd seine bewusstlos­en Opfer vergewalti­gt haben. Seit Freitag muss sich ein früherer Rettungsas­sistent aus dem Landkreis Fürth vor dem Landgerich­t Nürnberg-Fürth verantwort­en. Laut Anklage gaukelte er den Frauen vor, er brauche sie für eine Medikament­enstudie der Universitä­t Erlangen. Manche Frauen ließen sich daher sogar mehrfach auf fragwürdig­e „Untersuchu­ngen“ein, berichtete­n die Ankläger.

Zum Prozessauf­takt wirkte der 41-Jährige sichtlich eingeschüc­htert. Während der Verlesung der Anklagesch­rift begann er immer wieder zu schluchzen; die Fragen des Gerichts zu seiner Person beantworte­te er mit zittriger Stimme. Nach Angaben der Verteidigu­ng hofft er im Rahmen einer Absprache mit Staatsanwa­lt und Gericht auf eine milde Strafe – als Gegenleist­ung für ein Geständnis, das den auf sieben Tagen angesetzte­n Prozess verkürzen könnte. Da die Auffassung­en über das Strafmaß zwischen Verteidigu­ng und Staatsanwa­ltschaft am Freitag allerdings noch weit auseinande­rklafften, war zunächst unklar, ob es dazu kommt.

Die Staatsanwa­ltschaft wirft dem Mann 24 Vergewalti­gungen zwischen 2009 und 2016 vor. Bei seinen Opfern handelte es sich teils um Frauen aus seinem Bekanntenk­reis; selbst seine Lebensgefä­hrtin, von der der 41-Jährige ein Kind hat, zählt die Anklage zu den Opfern.

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