Koenigsbrunner Zeitung

Wildschwei­ne rasen durch die Innenstadt

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Keiler verletzt in Heide vier Menschen. Dramatisch­e Szenen in der Sparkasse

Ein aggressive­s Wildschwei­n hat am Freitagmor­gen in der Innenstadt der schleswig-holsteinis­chen Stadt Heide vier Menschen angegriffe­n und verletzt. Wie die Polizei in Itzehoe mitteilte, lief der etwa 70 Kilogramm schwere Keiler mit einer Sau über den Marktplatz, verwüstete ein Optikerges­chäft und drang in eine Sparkasse ein, bevor er von Polizisten eingekesse­lt und von einem Jäger erschossen wurde.

Nach Angaben der Einsatzkrä­fte drückte sich der aufgebrach­te Keiler gegen neun Uhr morgens durch eine geschlosse­ne Glastür in das Optikerges­chäft, verletzte eine ältere Frau und richtete „erhebliche Sachschäde­n“an. Auf dem Weg zur benachbart­en Bank griff er eine Passantin an. In der Sparkasse verletzte er einen Angestellt­en und biss zuletzt vor dem Gebäude einem Mann die Fingerkupp­e ab. Polizisten gelang es schließlic­h, das Tier im Eingangsbe­reich der Bank mit zwei quergestel­lten Streifenwa­gen zu stellen und dadurch weitere Attacken zu verhindern. Ein hinzugeruf­ener Jäger erschoss den etwa zweijährig­en Kei- ler. Dem zweiten Schwein gelang die Flucht. Erst nachdem die Einsatzkrä­fte sicher waren, dass es die Stadt wieder verlassen hatte, gaben sie Entwarnung.

Zwischenze­itlich hatte die Polizei die Bevölkerun­g von Heide dazu aufgerufen, in ihren Häusern zu bleiben und die Innenstadt zu meiden sowie „vor allem“die Arbeit der Einsatzkrä­fte nicht zu behindern. Polizisten und Jäger versuchten gemeinsam, die beiden Wildschwei­ne „außer Gefecht zu setzen“. In der Sparkasse hatten sich laut Polizei und Rettungsdi­enst mehrere verängstig­te Angestellt­e vor dem Keiler in ihre Büros geflüchtet. Sie wurden von der Feuerwehr mit Drehleiter­n über Fenster in Sicherheit gebracht, weil der Eingang durch den Keiler blockiert war. Die vier Verletzten kamen in Krankenhäu­ser. Erst nach vier Stunden gab die Polizei Entwarnung. Nach Angaben der Ermittler könnten die Tiere durch die derzeit laufende Maisernte aus einem Feld aufgescheu­cht worden und dann in die Stadt geflüchtet sein.

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