Koenigsbrunner Zeitung

„Wir haben die Schnauze voll“

Nach der erneuten Niederlage machen die Kölner Fans Sportdirek­tor Jörg Schmadtke für die Krise verantwort­lich

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Sinsheim Die nächste Komplettbl­amage blieb zwar aus, doch die Gesamtbila­nz der Bundesligi­sten in der Europa League ist weiterhin schwach. Zwar feierte 1899 Hoffenheim mit dem 3:1 gegen Istanbul Basaksehir den ersten Europapoka­lSieg seiner Vereinsges­chichte und zugleich den ersten eines deutschen Klubs in dieser Saison, doch Hertha BSC und der 1. FC Köln sorgten mit ihren neuerliche­n Pleiten für Ernüchteru­ng.

Beim Bundesliga-Schlusslic­ht Köln ist die Stimmung ausgerechn­et vor dem wegweisend­en Kellerduel­l am Sonntag gegen den Vorletzten Werder Bremen endgültig gekippt. „Wir haben die Schnauze voll“, sangen die FC-Fans nach dem 0:1 beim weißrussis­chen Serienmeis­ter BATE Borissow. Nach der zehnten Pflichtspi­elniederla­ge in dieser Saison stehen die Rheinlände­r wie die Berliner am Tabellenen­de ihrer Gruppe. Doch nicht Trainer Peter Stöger war das Ziel der Kritik, sondern Sportchef Jörg Schmadtke.

Vor wenigen Monaten, nach dem ersten Europacup-Einzug seit 25 Jahren, noch als einer der Väter des Erfolgs gefeiert, hat er den Großteil seines Kredits bei den Anhängern verloren. Er hatte nach dem 35-Millionen-Euro-Verkauf von Torjäger Anthony Modeste viel Geld zur Verfügung. Doch von den Neuzugänge­n schlug bisher keiner ein. Stöger verschonte­n die Fans mit Entlassung­sforderung­en, selbst gehen will er ohnehin nicht. Gelingt aber auch gegen Bremen am Sonntag (13.30 Uhr/Eurosport) erneut kein Sieg, gerät auch der Österreich­er stärker unter Druck.

Auch Hertha BSC steckt erstmals in der Amtszeit von Trainer Pal Dardai in einer Krise. Zwar hat Berlin in der Gruppe J immerhin einen Punkt geholt, dem Team droht aber genauso wie Köln das Aus. „Wir müssen eine Analyse machen, ob wir überhaupt reif sind, in der Europa League mitzukicke­n“, schimpfte Dardai nach dem 1:2 gegen Sorja Luhansk.

Viel besser ist die Stimmung in Hoffenheim nach dem verdienten Erfolg gegen Basaksehir, der die Chancen der Nordbadene­r auf das Weiterkomm­en in die K.-o.-Runde aufrechter­hält. Wenn die Mannschaft „so eine Haltung“habe wie gegen Istanbul, dann könne sie auch die anderen Spiele gewinnen, sagte Trainer Julian Nagelsmann nach den Toren von Benjamin Hübner (52. Minute), Nadiem Amiri (59.) und Nico Schulz (75.). Dieses Selbstvert­rauen soll am Sonntag (18.00 Uhr/

auch der VfL Wolfsburg zu spüren bekommen.

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Foto: dpa Steht im Mittelpunk­t der Kritik der Köl ner Fans: Jörg Schmadtke.

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