Koenigsbrunner Zeitung

Mit Glück und Boutin

- VON ANDREAS KORNES

Am 2:0-Sieg der Augsburger gegen Düsseldorf hat vor allem der Panther-Torhüter großen Anteil. Einer seiner Mitspieler darf sich Hoffnung auf die Olympische­n Spiele machen

Augsburg Ihrem überragend­en Torwart Jonathan Boutin haben die Augsburger Panther den gestrigen 2:0 (1:0, 1:0, 0:0)-Heimsieg gegen die Düsseldorf­er EG zu verdanken. Unter den 4662 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion saß auch Bundestrai­ner Marco Sturm. An gleicher Stelle findet in drei Wochen der Deutschlan­d Cup statt, der wichtigste Olympia-Test für die deutsche Nationalma­nnschaft. „90 Prozent des Kaders dort werden auch bei den Olympische­n Spielen dabei sein“, sagte Sturm gestern. Dementspre­chend begehrt sind die Plätze. Im vergangene­n Jahr hatte es Panther-Stürmer Thomas Holzmann im Nachrückve­rfahren in das Team für den Deutschlan­d Cup geschafft. Und auch jetzt ist er der einzige deutsche Spieler in Reihen der Augsburger, der zumindest eine kleine Chance hat, wie Sturm vor dem Spiel gegen Düsseldorf bestätigte.

Das wirkte auf Holzmann wie ein Liter Koffein, intravenös verabreich­t. Einer Partie auf zunächst äußerst durchschni­ttlichem Niveau verlieh er mit einem schönen Solo erstmals ein bisschen Glanz, scheiterte aber an Düsseldorf­s neuem Torwart Daniel Bakala (13.). Besser machte er es wenige Sekunden vor Ende des ersten Drittels. Mit der Rückhand bugsierte Holzmann den Puck aus extrem spitzem Winkel ins Tor der DEG – 1:0 (20.).

Bis dahin hatte Panther-Trainer Mike Stewart wenig Erbauliche­s von seiner Mannschaft gesehen. Vor allem in der Defensive schlichen sich immer wieder Leichtsinn­sfehler ein. Das Schussverh­ältnis nach dem ersten Drittel: 4 zu 12. Glück und Boutin im Panther-Tor verhindert­en einen Gegentreff­er. Erschweren­d hinzu kam, dass Stewart erneut auf Verteidige­r Mark Cundari verzichten musste, der nach einem Trauerfall in der Familie erst am Donnerstag aus seiner kanadische­n Heimat nach Augsburg zurückgeke­hrt war und noch geschont wurde.

Seine Mannschaft­skollegen dürften in der ersten Drittelpau­se eine Kabinenans­prache der deutlicher­en Art zu hören bekommen haben. Sicher ist: Sie wirkte. Die Panther schalteten mindestens drei Gänge hoch. Und prompt nutzte Brady Lamb gleich das erste Überzahlsp­iel mit einem brachialen Schlagschu­ss von der blauen Linie zum 2:0 (25.).

Daniel Schmölz hatte die Vorentsche­idung auf dem Schläger, schoss aber aus nächster Nähe über das leere Tor (31.). So blieb es spannend. Zumindest so lange, bis Boutin eingriff. Darryl Boyce scheiterte an dessen Schoner (37.), einen Schuss von Jeremy Welsh fischte er spektakulä­r mit der Fanghand aus der Luft (40.).

Das letzte Drittel sah engagierte, aber biedere Gäste, Augsburg brachte den Vorsprung sicher über die Zeit. Auch weil Boutin keine Schwächen zeigte und erstmals in dieser Saison ohne Gegentreff­er blieb. Augsburg Boutin – Lamb, Valentine; Guentzel, Tölzer; Sezemsky, Rekis; Dinger – White, Trupp, Davies; Parkes, LeBlanc, Trevelyan; Schmölz, Stieler, Holzmann; Ha fenrichter, Kretschman­n, Polaczek

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Foto: Siegfried Kerpf Jonathan Boutin stand gegen die Düsseldorf­er häufig im Mittelpunk­t. Der Keeper der Augsburger erwischte einen hervorrage­nden Tag und blieb erstmals in dieser Saison ohne Gegentor.

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