Einer muss den Anfang machen
Es ist wichtig, gegen die Flut der Kaffee-Einwegbecher vorzugehen. Denn die Zahlen der weggeworfenen Gefäße sind immens hoch. 320 000 Stück landen pro Stunde in Deutschland im Müll. Laut Deutscher Umwelthilfe sind das 2,8 Milliarden Einwegbecher im Jahr. Allein in Augsburg werden täglich 27 000 Becher weggeworfen, schätzt das „Forum plastikfreies Augsburg“. Das ist viel Müll, für einen kurzen Kaffeegenuss zwischendurch, bei dem sich das Wort „Genuss“vielleicht auch hinterfragen lässt. Denn es ist eindeutig zu viel Müll.
Zwei Seiten sind gefordert: die Konsumenten und die Anbieter. Jeder, der sein Heißgetränk gerne unterwegs mitnimmt, kann sich einen Mehrwegbecher kaufen und befüllen lassen. Das ist in der Regel kein Problem mehr. Anbieter wiederum sollten Kunden, die ihre Tasse mitbringen, Rabatt gewähren. Schließlich entfallen für sie Kosten. Und sie sollten selbst Mehrwegbecher anbieten. Schön, dass Bäckereien und Gastronomie hier zum Teil schon tätig geworden sind oder es künftig sein wollen. Schade wiederum, dass man sich einem einheitlichen Pfandsystem gegenüber bislang nicht offen zeigt. Hätten alle Bäckereien und Cafés einen einheitlichen Augsburg-Mehrwegbecher, würde ich mich an einem einheitlichen Pfandsystem beteiligen, sagte ein Augsburger Unternehmer gegenüber unserer Zeitung. Ja. Aber irgendeiner muss eben den Anfang machen.