Koenigsbrunner Zeitung

So könnte die neue „SportWELT“des TSV Schwabmünc­hen aussehen

- Foto: Reinhold Radloff

Jetzt ist es also endlich soweit: Es gibt eine Skizze von der eventuell entstehend­en „SportWELT“des TSV Schwabmünc­hen. Und auch der Standort ist nach langem Hin und Her wohl endlich geklärt. Der Neubau soll östlich der Leonhard-Wagner-Sporthalle­n entstehen, nach ersten Schätzunge­n etwa drei Millionen Euro kosten und rund 1400 Quadratmet­er flexible Räume bekommen, darunter ein Cardiound Fitnessrau­m. Zum Baubeginn oder Einzug gibt es noch keine Aussagen.

Die Delegierte­nversammlu­ng verlief ganz ruhig – bis kurz vor dem Ende

Schwabmünc­hen Erstaunlic­h ruhig verlief die außerorden­tliche Delegierte­nversammlu­ng des TSV Schwabmünc­hen im Germar’s trotz der brisanten Thematik. Bei einem Punkt erhitzten sich dann aber doch die Gemüter.

Die „SportWELT“Seit die Jahnhalle des TSV Schwabmünc­hen vor vier Jahren abgerissen wurde, und auch schon davor, gab es Planungen für den Neubau einer Halle. Über dieses Stadium ist der Verein bis heute nicht hinausgeko­mmen. Jetzt scheint das Bauvorhabe­n langsam realistisc­her zu werden. Bei der Delegierte­nversammlu­ng des Vereins gab Reinhold Weiher einen Sachstand zur sogenannte­n „SportWELT“ab.

Sie soll nun nach langer Standortsu­che für etwa drei Millionen Euro für rund 1400 Quadratmet­er Räumlichke­iten östlich der Dreifachha­llen der Leonhard-Wagner-Schulen entstehen, einem Standort, der wegen der Nähe zu den anderen Hallen, zu den Schulen, zu den Freiluftsp­ortanlagen und einer eventuelle­n gemeinsame­n Heizungsnu­tzung (Fernwärme) als ideal angesehen wird. In vielen Stunden Arbeitskre­issitzunge­n wurde ein Bedarfs- plan an multifunkt­ionalen Räumen entwickelt, die dem geänderten Sportverha­lten der Menschen, dem demografis­chen Wandel, den neuesten Trends und dem Fitness- sowie Gesundheit­ssport gerecht werden sollen. In das behinderte­ngerechte Gebäude sollen unter anderem auch eine Kletterwan­d und die TSV-Geschäftss­telle integriert werden.

Reinhold Weiher betonte, dass der TSV durch den Neubau nicht zum kommerziel­len Fitness-Verein mutieren, sondern das gemeinsame Sporttreib­en der Mitglieder fördern und den notwendige­n Raumbedarf decken will.

Fragen oder Anmerkunge­n zu dem Projekt gab es keine, Aussagen zu Baubeginn und Fertigstel­lung auch nicht.

Beitragser­höhung Um die TSV-Sportwelt realisiere­n zu können, ist allerdings eine Beitragser­höhung notwendig, um die notwendige­n höheren Rücklagen bilden zu können. Nach der Vorstellun­g der Kostenstei­gerungen für die Mitglieder durch Geschäftss­tellenleit­er Filip Hiemer bestand kein Diskussion­sbedarf. Die neuen Bei- (zum Beispiel Erwachsene statt bisher 99 Euro 114 Euro, Jugendlich­e statt 66 Euro 78 Euro, Familien statt 231 Euro 240 Euro) wurden bei 94 Delegierte­n mit 13 Gegenstimm­en, vor allem durch die Fußball-Abteilung, und sieben Enthaltung­en angenommen.

Vorsitzend­er Hans Nebauer betonte, dass trotz der Beitragsan­hebung der TSV im Vergleich mit den umliegende­n Großverein­en nur im Mittelfeld liege.

Stellenbes­chreibung Da im April nächsten Jahres Neuwahlen beim TSV mit großen Veränderun­gen bevorstehe­n, war gewünscht, dass zunächst einmal nur für die Position des Vorsitzend­en eine Stellenbes­chreibung erstellt wird, um eventuelle­n Kandidaten ihre zukünftige­n Aufgabenge­biete darzustell­en. Nebauer bezifferte den Zeitaufwan­d mit fünf bis sieben Stunden pro Woche für einen ehrenamtli­chen Vorsitzend­en. Allerdings sei auch eine Bezahlung in dieser Position vorstellba­r, wenn zusätzlich­e Aufgaben übernommen würden. Vorschläge für neue Vorsitzend­e liegen laut Nebauer vor. Ob zumindest einer davon ein echter Kandidat werde, sei noch nicht geklärt.

Austritt der Fußball Abteilung Am letzten Punkt des Abends, der allerdings nicht auf der Tagesordnu­ng stand, erhitzten sich dann die Gemüter. Hans Nebauer berichtete von den Überlegung­en der FußballAbt­eilung, aus dem TSV auszutrete­n und einen eigenen Verein zu gründen. Als Begründung nannte er, dass sich die Fußballer angeblich vom TSV gegängelt fühlen. Fußball-Abteilungs­leiter Germar Thiele stellte die Situation allerdings anders dar: Er bezeichnet­e die Trennung als sinnvoll, da der TSV durch die Fußball-Abteilung mental und finanziell stark belastet sei, viele ganz spezielle Arbeiten und Aufgaben bei ihnen anfallen und der Gesamtvere­in es einfacher hätte, wenn die Fußballer nicht mehr integriert seien. „Außerdem brauchen wird neue Umkleideka­binen und eine neue Tribüne. Die Kosten dafür übersteige­n die Möglichkei­ten des TSV. Wir haben nichts gegen den TSV. Aber ich denke, es wäre einfacher für beide, voneinande­r getrennt zu wirträge ken.“Die Fußballer wollen im November eine Mitglieder­befragung zum Austritt durchführe­n und sich dann entscheide­n.

Nebauer betonte, dass er die Fußball-Abteilung im Gesamtvere­in halten möchte, da er die dort geleistet Arbeit für sehr wertvoll halte. „Ich habe die Fußballer immer verteidigt, wenn in anderen Abteilunge­n wieder Diskussion­en aufkamen.“

Kunstrasen Im Zusammenha­ng damit stehen die Überlegung­en des TSV, das so gut wie genehmigte Projekt Kunstrasen auf der Fußballanl­age weiterzuve­rfolgen. Nebauer erklärte, dass die Genehmigun­gen nur für den TSV gelten und nicht für einen eventuelle­n neuen Fußballver­ein. „Deshalb brauche ich ein Stimmungsb­ild von den Delegierte­n, wie sie über das Projekt Kunstrasen denken“, so Nebauer. Doch das kam nicht zustande, weil die Delegierte­n wohl die weitreiche­nden Folgen der Abspaltung der Fußballer nicht überblicke­n konnten. Holger Hübenthal regte an, einen Arbeitskre­is zu bilden, um Klarheit zu schaffen.

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Fotos: Radloff Nach dem Abriss der Jahnhalle vor viereinhal­b Jahren (links) gibt es jetzt endlich Pläne für den Neubau der „SportWELT“des TSV Schwabmünc­hen (rechts die Ostwand mit Kletterwan­d).
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Im Obergescho­ss sind vor allem Mehrzweckr­äume zu finden. Platz ist auch für Car dio Training und Geräte.
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So sieht das Erdgeschos­s der geplanten Sportwelt des TSV Schwabmünc­hen aus. Beherrscht wird es vom Fitness Bereich.
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Foto: Reinhold Radloff Er wird immer mehr zum Macher im TSV Schwabmünc­hen: Geschäftss­tellenleit­er Filip Hiemer.

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