Die gute Stube ist komplett
Tempo 30 in Bobingens neuer Ortsmitte. Bäume werden noch im Herbst gepflanzt
Bobingen Im Sommerhalbjahr war es eine große Baustelle, seit gestern gilt der jüngste Abschnitt der Zentrumsneugestaltung in Bobingen als vollendet. Vom ehemaligen Kirchbräu bis zum Kirchplatz ist der dritte und jüngste Bauabschnitt der Stadtentwicklung in Bobingen etwa 150 Meter lang. Neben den privaten Investitionen der Wohnungsbauer haben die öffentlichen Flächen rund 927 000 Euro gekostet; Zuschüsse bekommt Bobingen im Rahmen des Programms „Soziale Stadt“. In der 6,50 Meter breiten Straße gilt Tempo 30, und durch ihre Abstufung von der Staatsstraße zur Ortsstraße hofft der Bürgermeister, dass sich der Verkehr künftig mehr auf die Umfahrung verlagern wird.
„Die Baumpflanzungen sollen kommenden Monat erfolgen und Kanäle mit Hausanschlüssen werden demnächst noch saniert“, sagt Tiefbauamtsleiter Roman Schröter. Dann sei Bobingens gute Stube komplett und werde bald im vorweihnachtlichen Glanz erstrahlen.
Mit der Herbstsonne strahlte Bobingens Stadtoberhaupt gestern um die Wette, als mit dem Ende des dritten Bauabschnitts der Ausbau der Hochstraße offiziell abgeschlossen wurde. Dazu wurde symbolisch ein weiß-blaues Band durchschnitten. Dies war wohlbemerkt nicht quer über die Fahrbahn gespannt, sondern im breiten Fußgängerbereich. Das könnte aus Rücksicht auf den Verkehr geschehen sein, ist aber durchaus symbolhaft dafür, dass der Flanierbereich deutlich vergrößert und ausgeweitet wurde, zulasten der Fahrbahnbreite.
Allen Anwohnern und Arbeitern dankte Bürgermeister Bernd Müller für ihre Kooperation und das Verständnis während der vier Monate dauernden Bauarbeiten. Vertreter der Regierung von Schwaben, der Stadtverwaltung und des Ratsgremiums sowie der beteiligten Firmen waren gekommen, um gemeinsam das Werk zu feiern.
Auch auswärtige Besucher, die vom neuen Café aus die Einweihung verfolgten, waren voll des Lobes über Bobingens gute Stube: „So eine schöne Ortsmitte zum Flanieren hätten wir auch gern“, stellte Ludwig Widmann aus Kissing bewundernd fest. Vor drei Jahren hatte der Stadtrat den Planungsbeschluss gefasst, vergangenen April wurden schließlich die Bauleistungen vergeben und dann von Mai bis September die Arbeiten durchgeführt.
„Vieles davon sieht man gar nicht, weil unterirdisch die Erdgas-, Strom- und TelekommunikationsLeitungen erweitert und erneuert wurden“, berichtet Roman Schröter vom Stadtbauamt. Trotzdem gibt es auch über der Erde viel Neues zu sehen, wie zum Beispiel ein Dutzend LED-Stelenleuchten, die verschwenkte Fahrbahn mit Farbasphalt oder die privat entstandenen Gebäude.
„Hier haben wir jetzt alles, was man zum Leben braucht“, sagte der evangelische Pfarrer Peter Lukas bei der ökumenischen Segnung zu dem in drei Abschnitten erneuerten Stadtzentrum. Alleine im jüngsten Abschnitt zwischen Kirche und Stadtplatz gibt es entlang der Hochstraße mehrere Geschäfte und Cafés, Arztpraxen, eine Musikwerkstatt sowie viele neue Wohnungen.