Koenigsbrunner Zeitung

Wind um Windräder

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Grüne und Naturschüt­zer fordern geringere Abstände zur Bebauung

Die Windkraft sorgt im Großraum Augsburg für politische­n Wind: Der Planungsve­rband für die Region – Stadt Augsburg sowie Kreise Aichach-Friedberg, Augsburg, Dillingen und Donau-Ries – will die Mindestabs­tände von Windrädern zur Wohnbebauu­ng nicht verringern. Das heißt, dass es bei den bisherigen sechs, teilweise realisiert­en Standorten bleiben soll. Das löst Protest aus: Bund Naturschut­z und Grüne sprechen von einer „Verhinderu­ngsplanung“.

Bisher gilt in Bayern ein Mindestabs­tand zwischen Windrädern und Bebauung von 2000 Metern. Die Regierung von Schwaben und das Landratsam­t Augsburg hatten den Kreis- und Stadträten vorgeschla­gen, den Abstand auf 1500 Meter zu verringern, um der Windenergi­e mehr Raum zu geben – so wie das von der Landespoli­tik gewollt sei. Es sei nicht sicher, ob eine Fortschrei­bung des Regionalpl­ans mit der alten Abstandsre­gelung „rechtssich­er“ sei, also bei Klagen womöglich gekippt werden könnte.

Nachdem der Planungsau­sschuss dies verworfen hat, blasen Grüne und Naturschüt­zer zum Angriff: Damit werde der Windkrafta­usbau verhindert. Der Beschluss sei umso unverständ­licher, als andere Regionen und Bundesländ­er längst mit geringeren Abständen von 1000 oder 700 Metern planen, so Stephanie Schuhknech­t (Grüne, Augsburg). „Der Windenergi­e muss in allen Teilen Bayerns genug Raum zugestande­n werden. Nur dann können die Klimaschut­zziele erricht werden“, betont Regionalre­ferent Thomas Frey vom Bund Naturschut­z (BN). Johannes Enzler von der Kreisgrupp­e Augsburg erinnert daran, dass die BN-Kreisgrupp­en in der Region schon 2010 eine Resolution vorgelegt hätten, die den Windkrafta­usbau im Einklang mit ökologisch­en Interessen fordert. Der endgültige Beschluss zum Regionalpl­an soll im Dezember fallen.

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