Vorbeugung ist der bessere Weg
Die Sorgen von Menschen, die mit Flüchtlingen zusammenarbeiten, gilt es Ernst zu nehmen: Denn sie sind nahe dran an den Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, kennen ihre Wünsche und Hoffnungen, ihre Ängste und Nöte.
Gerade bei jungen Flüchtlingen sind in den vergangenen Monaten noch andere Gefühle dazugekommen: Wut, dass nichts voran geht. Enttäuschung, dass sie sich hier nicht nützlich machen könne, obwohl sie doch vor Energie nur so strotzen.
Sie wollen selbstständig sein, arbeiten und selber Geld verdienen. Anstatt dessen hängen sie in ihrer Freizeit stundenlang mit Altersgenossen herum, denen es genauso geht. Der Frust ist programmiert. Dass nun häufiger Jugendliche und junge Erwachsene mit Flüchtlingshintergrund straffällig werden, deckt sich mit den kriminologischen Erwartungen, wie es Erwin Schletterer vom Verein Brücke ausdrückt. Wenn es also abzusehen ist, dass Personen solcher Risikogruppen häufiger straffällig werden, dann wäre es nur schlau, dem vorzubeugen.
Im Ordnungsausschuss des Stadtrates gab es in der vergangenen Woche einen interessanten Vorstoß. Auf Antrag der CSU und der Grünen wurde ein Bericht darüber abgegeben, wie Konflikte mit und unter jungen Migranten vermieden werden könnten. Die Stadt denke darüber nach, so Diana Schubert von der kommunalen Kriminalprävention, dass junge Flüchtlinge als Helfer bei der Pflege von Grünanlagen, Schulen und Sportanlagen helfen könnten. Arbeit sei ein zentraler Faktor, damit junge Flüchtlinge in soziale Strukturen eingebunden werden. Die Idee ist gut. Solche Projekte könnten das Selbstwertgefühl steigern, Aggressionen abbauen und die Integration fördern.