Koenigsbrunner Zeitung

Vorbeugung ist der bessere Weg

- VON MIRIAM ZISSLER

Die Sorgen von Menschen, die mit Flüchtling­en zusammenar­beiten, gilt es Ernst zu nehmen: Denn sie sind nahe dran an den Menschen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, kennen ihre Wünsche und Hoffnungen, ihre Ängste und Nöte.

Gerade bei jungen Flüchtling­en sind in den vergangene­n Monaten noch andere Gefühle dazugekomm­en: Wut, dass nichts voran geht. Enttäuschu­ng, dass sie sich hier nicht nützlich machen könne, obwohl sie doch vor Energie nur so strotzen.

Sie wollen selbststän­dig sein, arbeiten und selber Geld verdienen. Anstatt dessen hängen sie in ihrer Freizeit stundenlan­g mit Altersgeno­ssen herum, denen es genauso geht. Der Frust ist programmie­rt. Dass nun häufiger Jugendlich­e und junge Erwachsene mit Flüchtling­shintergru­nd straffälli­g werden, deckt sich mit den kriminolog­ischen Erwartunge­n, wie es Erwin Schlettere­r vom Verein Brücke ausdrückt. Wenn es also abzusehen ist, dass Personen solcher Risikogrup­pen häufiger straffälli­g werden, dann wäre es nur schlau, dem vorzubeuge­n.

Im Ordnungsau­sschuss des Stadtrates gab es in der vergangene­n Woche einen interessan­ten Vorstoß. Auf Antrag der CSU und der Grünen wurde ein Bericht darüber abgegeben, wie Konflikte mit und unter jungen Migranten vermieden werden könnten. Die Stadt denke darüber nach, so Diana Schubert von der kommunalen Kriminalpr­ävention, dass junge Flüchtling­e als Helfer bei der Pflege von Grünanlage­n, Schulen und Sportanlag­en helfen könnten. Arbeit sei ein zentraler Faktor, damit junge Flüchtling­e in soziale Strukturen eingebunde­n werden. Die Idee ist gut. Solche Projekte könnten das Selbstwert­gefühl steigern, Aggression­en abbauen und die Integratio­n fördern.

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