Die Tradition geht auch im Jubiläumsjahr weiter
Die Theatergruppe Königsbrunn feiert ihre Gründung vor 60 Jahren. Das Fest selbst wurde im kleinen Kreis begangen, im November kommt die Truppe mit einem neuen Stück auf die Bühne. Ein Blick in die Vereinsgeschichte
Königsbrunn Pünktlich zum 60-jährigen Vereinsbestehen präsentiert die Theatergruppe Königsbrunn in Kürze auch ihr neuestes Stück. Diesmal kommt der lustige Schwank, in drei Akten, von Bernd Gombold, „Opa, es reicht!“im Trachtenheim zur Aufführung. Für jeden Besucher gibt es diesmal zum Jubiläum eine spezielle Überraschung. Dort gehen bereits die Proben in die heiße Endphase. „Wir üben zwei bis dreimal die Woche“, sagen die beiden Vorstände und Regisseure Sylvia Krätz und Dieter Zettel.
Stolz sind beide, bereits über 40 Jahre in der Theatergruppe aktiv, dass ihr Verein heuer 60 Jahre alt wurde. „Theaterspielen in Königsbrunn hat schon eine sehr lange Tradition. Vor dem Gründerjahr 1957 hatten sich sogar die Freiwillige Feuerwehr, der Männerverein, der Trachtenverein und der TSV zur Aufgabe gemacht, überwiegend auf Weihnachtsfeiern Theater zu spielen“, weiß Sylvia Krätz, deren Eltern Helga und Erwin Krätz zu den Gründungsmitgliedern gehörten.
Gemeinsam mit ihrer Zwillingsschwester Christl Polzer, wuchs sie dadurch quasi mit dem Theaterspielen auf und entdeckte ihre Leidenschaft für die Bühne. Beide Schwestern traten vor 40 Jahren ebenfalls in die Fußstapfen der Eltern. Und so begann alles: Am 27. Mai 1957 trafen sich die Theaterfreunde Willi Tuffentsammer, Willi Oppenländer, Richard Eberwein, Josef Zierer, Uschi Seitz und das Ehepaar Krätz und gründeten die Theatergruppe. Im Gründungsjahr wurde das Volksstück mit Gesang und Tanz, „Das Glöckl von Birkenstein“von Herman Schmid aufgeführt.
Gespielt wurde seinerzeit im evangelischen Gemeindesaal: „Die Aufführungen waren so gut besucht, dass die Bestuhlung oft nicht ausgereicht hat“, erzählte Sylvia Krätz. Mit dem Abriss des alten Gebäudes 1992 mussten neue Spielstätten ausfindig gemacht werden. Aus der Theatergruppe wurde eine Art Wanderbühne. Gespielt wurde in diversen Pfarrsälen und Bürgerhäusern von Königsbrunn, Haunstetten, Graben und sogar im Gefängnis in der Augsburger Karmelitengasse.
In den 70-ern wurde es, durch anderweitige Vergnügungsmöglichkeiten, wie das Fernsehen, ruhiger mit den Besucherzahlen. Fortan wurde nurmehr ein Stück pro Jahr gespielt. Seit der Pfarrsaal von St.
abgerissen wurde, wird ausschließlich im Trachtenheim gespielt. „Heute können wir ein großes Repertoire vorweisen: Einlagen beim Salvator-Anstich, die legendäre Straßenbahn-Linie 3, mit einem mörderischen Stück beim Krimi Dinner im Café Müller sowie mit selbst geschriebenen Büttenreden bei Faschingsveranstaltungen“, sagt
Krätz. „Besonders stolz sind wir auch auf den Kulturpreis der Stadt Königsbrunn, den wir 2008 überreicht bekamen.“
Gefeiert wurde der 60. Geburtstag Ende Juli ganz privat im kleinen, gemütlichen Rahmen. „Nach gutem Essen überraschten uns zahlreiche Mitglieder – offensichtlich auch noch ganz „privat“begeisterte AkUlrich
teure – mit hierfür speziell einstudierten Tänzen und Sketchen“, freute sich Sylvia Krätz. Überhaupt gebe es in der Theatergruppe einen perfekten Zusammenhalt. Die Mehrzahl der 64 Mitglieder, mit über 20 Aktiven, ist bereits 40 Jahre dort aktiv. „Wir zelebrieren Weihnachtsfeiern, Sommerfeste, Ausflüge und fühlen uns als große, homoSylvia
gene Theaterfamilie, in der jeder mit anpackt. Angefangen bei der Suche nach den passenden Kostümen und Requisiten bis hin zum aufwendigen Bühnenaufbau“, sagt Sylvia Krätz. Die Proben erfordern sehr viel Zeit. Daher kämpft die Gruppe hin und wieder mit Personalproblemen. Theater-Neulinge sind daher herzlich willkommen.