Koenigsbrunner Zeitung

Kinder kann man nicht einpflanze­n

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Zu unserem Artikel „Hier lernen die zu künftigen Kindergärt­nerinnen“erreich te uns folgende Zuschrift: Diese Überschrif­t ist leider ziemlich peinlich. Es ist weder Kinderpfle­gern noch Erziehern zuzumuten, sie als Kindergärt­nerinnen zu bezeichnen (zumal es auch männliche „Gärtner“gibt, leider noch immer viel zu wenige). Ich weiß, dass dies vor einigen Jahrzehnte­n noch üblich war – aber es gibt keine Sprechstun­dengehilfe­n mehr und eben auch keiner Kindergärt­ner.

Die Erzieherau­sbildung dauert fünf Jahre, wobei das letzte Jahr als Anerkennun­gspraktiku­m bereits mit etwa 1000 Euro Bruttoverd­ienst honoriert wird. Dafür sollte man auch eine qualifizie­rte Berufsbeze­ichnung erwarten dürfen. Gleiches gilt natürlich auch für medizinisc­he Fachangest­ellte, die früheren Sprechstun­dengehilfe­n.

Mein Patenkind (selbst angehende Erzieherin) sagt immer „Es gibt keine Kindergärt­ner, weil man Kinder nicht einpflanze­n kann“. Sonja Morbitzer, Bobingen Landkreis Augsburg Kindgerech­t, familienbe­wusst und gut ausgestatt­et: So soll sie sein, die Kindertage­sbetreuung im Landkreis Augsburg. Doch bis dahin gibt es noch einige Hausaufgab­en zu erledigen – wie im „Teilplan Kindertage­sbetreuung für den Landkreis Augsburg“nachzulese­n ist. Dessen aktualisie­rte Fassung hat der Jugendhilf­eausschuss des Landkreise­s jetzt beschlosse­n (wir berichtete­n bereits kurz). Die Anforderun­gen an Kindergärt­en, Horte und Krippen seien hoch, heißt es darin: „Die Erwartunge­n an Kindertage­sbetreuung waren noch nie so umfangreic­h und so hoch wie heute.“Das Personal soll altersgemä­ße Bildungsan­gebote machen, Sprachentw­icklung fördern, Inklusion mit hoher Qualität umsetzen, Kinder mit Fluchterfa­hrung integriere­n, Chancenger­echtigkeit für alle Kinder sichern, gesunde Gemeinscha­ftsverpfle­gung anbieten, Alltagskom­petenz vermitteln und vieles mehr.

Gleichzeit­ig gilt es vielerorts lange Betreuungs­zeiten zu bewältigen, dem Fachkräfte­mangel zu begegnen, mit der Bürokratis­ierung des pädagogisc­hen Alltags zurechtzuk­ommen und mit Eltern sowie den Akteuren im Sozialraum partnersch­aftlich zu kooperiere­n. Deshalb bleibe das Thema „Kindertage­sbetreuung“ein Dauerbrenn­er, heißt es in einer Pressemitt­eilung des Landratsam­tes. „Natürlich treibt die Gemeinden und den Landkreis zunächst die Frage um, ob es zum Start des Kindergart­enjahres ausreichen­d Plätze in Krippen, Kindergärt­en und Horten geben wird“, stellt Landrat Martin Sailer fest. Deshalb stand in den letzten Jahren vor allem der Ausbau des Platzangeb­ots im Fokus. „Mit der aktuellen Planung

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