Wissenswertes über Pilze
Nährstoffe Viele schätzen Pilze we gen ihres Geschmacks, andere we gen der geringen Energie, die sie lie fern. Sie enthalten kaum Fett, etwas Eiweiß und eignen sich hervorragend für die kalorienbewusste Ernährung. Kalium und Phosphor sind die haupt sächlich vertretenen Mineralien. Das große Plus liefern die Pilze bei den Vita minen. Pilze sind reich an B1 und B2 Vitaminen, die wichtig für die Funk tionsfähigkeit des zentralen Nerven systems und im Energiestoffwechsel sind. Waldpilze enthalten außerdem viel Vitamin D, das im Knochenstoff wechsel für den Einbau des Kalziums sorgt und so die Knochen stärkt. Pilze enthalten kaum Purine, Natrium und Glukose (Traubenzucker), deshalb sind sie für Gicht , Bluthochdruck und Diabetes Patienten empfehlenswert.
Ballaststoffe Pilze enthalten viele Ballaststoffe, außergewöhnlich ist der Stoff Chitin. Ballaststoffe sorgen für eine schnelle Sättigung, eine gute Darmtätigkeit und binden gesundheits schädliche Stoffe im Körper. Emp findliche Pilzgenießer reagieren mit Blähungen und Bauchkrämpfen. Da gegen hilft langes Kauen, nur gegarte Pilze (in kleinen Mengen) essen und die Zugabe von verdauungsfördernden Gewürzen (Kümmel, Fenchel).
Waldpilze Kulturspeisepilze haben gegenüber Waldpilzen den Vorteil, dass sie nicht mit Schwermetallen und radioaktiven Substanzen belastet sind. Um sich vor dem Fuchsbandwurm zu schützen, raten Experten, die Pilze ausreichend zu erhitzen. Die Eier des kleinen Fuchsbandwurms sterben ab einer Temperatur von 70 Grad Celsius ab und sind nicht mehr schädlich.
Saison Zuchtspeisepilze sind nahezu das ganze Jahr über erhältlich. Wald pilze haben ihre Hochphase von Juli bis Oktober. Es gibt aber auch Ausnah men wie die Winterpilze (Samtfußrüb ling), die von November bis März an Baumstümpfen und Ähnlichem zu fin den sind. Austernseitlinge brauchen Frost, um einen Fruchtkörper zu bilden.
Tier oder Pflanze? Lange stritt man sich, ob Pilze zu den Tieren oder zu den Pflanzen gehören. Sie besitzen Ei genschaften aus beiden Welten. Pilze besitzen kein Chlorophyll, können also nicht wie Pflanzen aus Licht und Kohlendioxid Zucker herstellen. Sie sind deshalb auf organische Stoffe wie Holz, Stroh und Kompost angewiesen. Die Zellwände bestehen aus Chitin und nicht aus Cellulose wie bei Pflan zen. Chitin kennt man sonst nur von Insekten. Zu den Pilzen zählt auch der Trüffel, der vor allem unter Eichen, Haselnuss und Pappeln wächst und heute gezielt angebaut wird.
Artenvielfalt Die Welt der Pilze ist groß und unüberschaubar. Neben den Speisepilzen gibt es noch Schlauch , Algen , Schleim und Schimmelpilze. Allen ist gemein, dass der Pilz Kohlenhydrate als Nahrung benötigt, egal ob als Hefepilz im menschlichen Darm oder als Schma rotzer am Baumstamm.
Reinigung Wald und Zuchtpilze sollten luftig transportiert und kaum mit Wasser gereinigt werden. Erde oder Substratreste können mit einem Messer oder einem Pinsel abgetragen werden. Pilze saugen sich schnell mit Wasser voll und sollten deswegen nicht lange damit in Kontakt kommen.
Heilmittel In alten Arzneibüchern ist überliefert, dass Pilze vielfältig gegen verschiedene Leiden eingesetzt wurden. Es gibt Pilze, die cholesterinsenkend (Austernseitling) oder blutdrucksenkend (Champignon) wirken. Der Halli masch wurde verabreicht, um die Durchblutung zu fördern, der Riesen bovist wurde gegen chronische Entzün dungen der Verdauungsorgane ein gesetzt. In der Traditionellen Chinesi schen Medizin spielen Pilze auch heute noch eine große Rolle, zum Bei spiel: Shiitake (Erkältungskrankhei ten, Grippe, entzündliche Hautreaktio nen, Bluthochdruck, Gelenkentzün dungen, Lebererkrankungen, Allergien, Bronchialentzündungen), Pom Pom (Affenkopfpilz, Igelstachelbart; bei Ma genentzündungen, Gastritis) Judas ohr (Entgiftung, Stärkung der Leber, Al lergien und Kreislauferkrankungen).
Wolle färben und Leder herstellen Im Internet gibt es zahlreiche Anlei tungen, um mit Pilzen Wolle zu färben. Innovativ ist ein Unternehmen aus San Francisco, das den Markt mit vega nem Leder aus Pilzen erobern möch te. Hierfür benötigt es die Fasern der Pilze (Myzel) und Abfallprodukte der Natur, wie Sägespäne, die zu einem großen Gebilde heranwachsen. Die ses kann beliebig bearbeitet (bedruckt, geprägt, gefärbt) werden. Dieses Le der kann nach Gebrauch wieder kom plett in den Naturkreislauf einfließen und schädigt somit nicht die Umwelt.