Koenigsbrunner Zeitung

Ein Traum in Jeans

- VON SARAH SCHIERACK

Was in diesem Jahr am Christbaum hängen könnte

Augsburg Manchmal, wenn es draußen besonders kalt und nass und grässlich ist, dann hilft es ganz ungemein, von besseren Zeiten zu träumen. Von einem gemütliche­n Weihnachts­fest zum Beispiel, von dampfendem Glühwein und einem wunderbar geschmückt­en Baum. Aber hier fangen schon die ersten Probleme an. Denn schön dekoriert – was heißt das eigentlich?

Glaubt man Gabriela Kaiser, dann hängen am durchschni­ttlichen Christbaum schon lange nicht mehr nur rote, goldene oder silberne Kugeln – und schon gar kein Lametta. Kaiser betreibt eine Trendagent­ur in Landsberg, befasst sich also tagtäglich mit den Dingen, die die Deutschen kaufen, um es sich daheim so richtig gemütlich zu machen.

Der Christbaum, sagt Kaiser, ist heute längst ein Deko-Objekt. Vielen Menschen reiche es nicht mehr, Jahr für Jahr die alten Kugeln aus dem Keller zu holen. Stattdesse­n hängen auch mal Flamingos oder Einhörner am Baum oder werden häufiger mal ungewöhnli­che Farben ausprobier­t: Rosa, Mint oder sogar Jeansblau. Aber auch Natürlichk­eit ist im Trend. Baumschmuc­k wird wieder selbst gemacht, gekaufte Kugeln werden daheim noch mal umdekorier­t. „Das ist eine Art von Rückbesinn­ung“, sagt Kaiser. Alte Traditione­n oder Rituale aus der Kindheit werden neu interpreti­ert. „In einer Welt, in der alles immer virtueller wird, will man wieder öfter etwas Echtes oder Selbstgema­chtes in der Hand halten“, betont die Expertin. Übrigens: Wer sich für all diese Trends nicht interessie­rt, liegt damit nach Meinung der Fachfrau trotzdem irgendwie im Trend. Denn mittlerwei­le sei sowieso „alles erlaubt, womit man sich selbst wohlfühlt“.

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