Koenigsbrunner Zeitung

Baum hat schlecht geschlafen

Der Trainer tat sich schwer, die Niederlage gegen Hannover zu verkraften. Nun ist er wieder voller Tatendrang und will in Bremen Wiedergutm­achung

- VON WOLFGANG LANGNER

Manuel Baum ging es schlecht in den vergangene­n Tagen. Nicht körperlich, eher seelisch. Die 1:2-Niederlage am vergangene­n Samstag gegen Hannover 96 hatte Wirkung gezeigt. „Das hing mir sauber in den Klamotten. Eigentlich müsste man mit einer Niederlage schnell abschließe­n, aber dieses Mal ging es nicht. Ich habe wenig geschlafen“, gibt Baum einen Einblick in sein Seelenlebe­n der vergangene­n Tage. Der 38-Jährige hat sich die Partie seit Samstag noch dreimal angesehen, kann manches aber immer noch nicht so recht begreifen: „Hannover war ja in keiner Sekunde so im Spiel, dass man das Gefühl hatte, man muss jetzt groß umstellen.“Ansonsten blieb Baum die Erkenntnis: „Wir haben es eigentlich gut gemacht, bis auf das Ergebnis.“

Spätestens seit gestern war es für Baum aber dann wieder so weit, „lösungsori­entiert“zu arbeiten.

Man spürt, wie er auf die Partie am Sonntag (15.30 Uhr) gegen Werder Bremen brennt. Die innerliche Wut ist bei ihm nach dem Hannover-Spiel noch vorhanden: „Mir wäre es am liebsten, wir würden morgen schon dort spielen. Wir wollen natürlich Wiedergutm­achung betreiben.“Dennoch, Baum wäre nicht Baum, wenn er aus der Partie gegen Hannover keine Lehren gezogen hätte. Drei Punkte hat er für seine Mannschaft und sich herausgear­beitet, die künftig verbessert werden müssen.

„Der erste Punkt ist für mich, dass man offensiv und defensiv gleichzeit­ig denkt“, meint Baum. Er nennt dabei ein Beispiel: „Bei einer offensiven Aktion durch Caiuby kurz vor dem zweiten Gegentor haben die Abwehrspie­ler nur zugesehen, aber sich nicht damit beschäftig­t, was passiert, wenn diese Aktion beendet ist. Diese Trennung darf nicht sein, egal wie die Situation ist.“

Der zweite Punkt für den Trainer ist, dass man sich besser anpassen muss. „In der Bundesliga ist es schon extrem auffällig, dass viele Trainer ihr Team nach der Halbzeit umstellen, wenn der Gegner besser ist (Hannover hat das auch getan, Anm. d. Red.). Dann muss man im Spiel noch einmal reagieren und das ist dann schon die hohe Kunst, dass, wenn der Gegner eine Umstellung in der Grundordnu­ng vornimmt, man sich beim Spielaufba­u an Räume anpasst. Es kann auch sein, dass man nicht mehr so oft in die Zweikämpfe reinkommt. Dann muss man sich überlegen, ob man tiefer ins Pressing geht.“

Und Punkt drei? Baum grinst: „Den behalte ich für mich.“Vor der Partie hat der FC Augsburg noch das Problem, dass derzeit ausgerechn­et Stürmer Alfred Finnbogaso­n schwächelt (siehe auch überregion­aler Sport). Seit sechs Spieltagen wartet der Isländer auf sein fünftes Saisontor. Was Finnbogaso­n betrifft, ist Baum allerdings entspannt: „Er hat gegen Hannover gut gearbeitet und viele Bälle festgemach­t. Für Alfred ist es bitter, dass er die Tore nicht macht.“Für Baum ist es aber nur eine Frage der Zeit: „Das ist nicht so tragisch. Er muss einfach wieder etwas lockerer werden.“

Beim gestrigen Training fehlte neben Sergio Córdova (Außenbanda­nriss im Sprunggele­nk) auch Kapitän Daniel Baier. Doch Baum gibt Entwarnung: „Er ist nur leicht angeschlag­en. Sein Einsatz gegen Bremen ist nicht gefährdet.“Apropos Bremen. Für den FC Augsburg könnte es ein Vorteil sein, dass Werder bereits am heutigen Mittwoch im DFB-Pokal gegen Hoffenheim ran muss. Doch damit will sich Baum nicht beschäftig­en: „Mich interessie­rt nicht so sehr wie die Situation bei anderen Bundesligi­sten ist. Für mich ist wichtig, dass wir aus jedem Spiel das Optimale heraushole­n.“

 ?? Foto: Klaus Rainer Krieger ?? Manuel Baum gab beim gestrigen Training wieder den Ton. Am Sonntag gastiert er mit seiner Mannschaft bei Werder Bremen.
Foto: Klaus Rainer Krieger Manuel Baum gab beim gestrigen Training wieder den Ton. Am Sonntag gastiert er mit seiner Mannschaft bei Werder Bremen.

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