Eine teure Sanierung
Mindestens 18,5 Millionen Euro wären notwendig, dass der Eiskanal in fünf Jahren den normalen Standards entspricht. Augsburg allein kann das nicht stemmen
Was wäre das für ein Jubiläum: Genau 50 Jahre nachdem auf dem Augsburger Eiskanal erstmals in der Geschichte der Olympischen Spiele Medaillen bei Kanuwettkämpfen vergeben wurden, will Augsburg 2022 die Kanuslalom-Weltmeisterschaft austragen. Und das in einem generalsanierten Olympiapark am Eiskanal. Doch die außergewöhnliche Jubiläumsparty hätte ihren Preis. Um die denkmalgeschützte Wettkampfstätte und ihre Infrastruktur bis 2022 auf WM-Standard zu bringen, veranschlagt eine erste Machbarkeitsstudie durch das Augsburger Architekturbüro Meier plus Architekten rund 18,5 Millionen Euro Kosten. Darin enthalten ist bereits ein Teuerungszuschlag von rund zehn Prozent, eine weitere Steigerung ist aber nicht ausgeschlossen.
Aber egal ob 18 oder 20 Millionen Euro – für Augsburg alleine wäre solch eine Investition nicht machbar. „Wir können es alleine nicht stemmen, wir brauchen die Förde- rung des Bundes und des Landes. Und die muss über das normale Maß hinausgehen, sonst ist eine WM in Augsburg nicht denkbar“, erklärte gestern Sportreferent Dirk Wurm bei der Präsentation im Augsburger Sportausschuss.
Wie viel Förderung möglich ist, kann Wurm derzeit noch nicht sa- gen. Denn die Gespräche mit den möglichen Fördergebern können erst jetzt mit der Machbarkeitsstudie in die Tiefe gehen. Doch Wurm hat einige gute Trümpfe in der Hand. Der Augsburger Eiskanal ist Olympiastützpunkt, der Olympiapark am Eiskanal ist ein wichtiger Bestandteil bei der Augsburger Be- werbung um das Unesco-Welterbe und der Deutsche Kanuverband will sich mit Augsburg um die WM 2022 bewerben.
Noch hängt vieles in der Schwebe, doch die Machbarkeitsstudie zeigt, welch immenser Sanierungsaufwand notwendig ist. Den Löwenanteil der Kosten würde die Sanierung der Olympiastrecke verschlingen. Eingeplant sind hier 7,5 Millionen Euro. Die Sanierung des Gaststättengebäudes, hier würde das Wettkampf-Organisationszentrum untergebracht werden, wird mit 4,1 Millionen Euro veranschlagt. Die Erneuerung der Bootshäuser (Volunteers und AthletenBetreuung) soll 4,4 Millionen Euro kosten.
Die Anforderungen an die Stadt wären enorm. Doch Deutschland muss erst einmal den Zuschlag für die WM bekommen. Im Januar 2018 wird in Tokio darüber entschieden. Wurm ist optimistisch: „Es gibt derzeit kein anderes Land, dass sich bewirbt. Der erste Schritt auf einem weiten und steinigen Weg Richtung WM 2022 in Augsburg wäre getan.“