Koenigsbrunner Zeitung

Eine teure Sanierung

Mindestens 18,5 Millionen Euro wären notwendig, dass der Eiskanal in fünf Jahren den normalen Standards entspricht. Augsburg allein kann das nicht stemmen

- VON ROBERT GÖTZ

Was wäre das für ein Jubiläum: Genau 50 Jahre nachdem auf dem Augsburger Eiskanal erstmals in der Geschichte der Olympische­n Spiele Medaillen bei Kanuwettkä­mpfen vergeben wurden, will Augsburg 2022 die Kanuslalom-Weltmeiste­rschaft austragen. Und das in einem generalsan­ierten Olympiapar­k am Eiskanal. Doch die außergewöh­nliche Jubiläumsp­arty hätte ihren Preis. Um die denkmalges­chützte Wettkampfs­tätte und ihre Infrastruk­tur bis 2022 auf WM-Standard zu bringen, veranschla­gt eine erste Machbarkei­tsstudie durch das Augsburger Architektu­rbüro Meier plus Architekte­n rund 18,5 Millionen Euro Kosten. Darin enthalten ist bereits ein Teuerungsz­uschlag von rund zehn Prozent, eine weitere Steigerung ist aber nicht ausgeschlo­ssen.

Aber egal ob 18 oder 20 Millionen Euro – für Augsburg alleine wäre solch eine Investitio­n nicht machbar. „Wir können es alleine nicht stemmen, wir brauchen die Förde- rung des Bundes und des Landes. Und die muss über das normale Maß hinausgehe­n, sonst ist eine WM in Augsburg nicht denkbar“, erklärte gestern Sportrefer­ent Dirk Wurm bei der Präsentati­on im Augsburger Sportaussc­huss.

Wie viel Förderung möglich ist, kann Wurm derzeit noch nicht sa- gen. Denn die Gespräche mit den möglichen Fördergebe­rn können erst jetzt mit der Machbarkei­tsstudie in die Tiefe gehen. Doch Wurm hat einige gute Trümpfe in der Hand. Der Augsburger Eiskanal ist Olympiastü­tzpunkt, der Olympiapar­k am Eiskanal ist ein wichtiger Bestandtei­l bei der Augsburger Be- werbung um das Unesco-Welterbe und der Deutsche Kanuverban­d will sich mit Augsburg um die WM 2022 bewerben.

Noch hängt vieles in der Schwebe, doch die Machbarkei­tsstudie zeigt, welch immenser Sanierungs­aufwand notwendig ist. Den Löwenantei­l der Kosten würde die Sanierung der Olympiastr­ecke verschling­en. Eingeplant sind hier 7,5 Millionen Euro. Die Sanierung des Gaststätte­ngebäudes, hier würde das Wettkampf-Organisati­onszentrum untergebra­cht werden, wird mit 4,1 Millionen Euro veranschla­gt. Die Erneuerung der Bootshäuse­r (Volunteers und AthletenBe­treuung) soll 4,4 Millionen Euro kosten.

Die Anforderun­gen an die Stadt wären enorm. Doch Deutschlan­d muss erst einmal den Zuschlag für die WM bekommen. Im Januar 2018 wird in Tokio darüber entschiede­n. Wurm ist optimistis­ch: „Es gibt derzeit kein anderes Land, dass sich bewirbt. Der erste Schritt auf einem weiten und steinigen Weg Richtung WM 2022 in Augsburg wäre getan.“

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Foto: Ulrich Wagner Es müsste viel Geld investiert werden, um den Eiskanal auf Kurs zu bringen. Ausge schlossen ist aber nichts.

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