Keine rote Linie für Schulden
Bobingen stehe finanziell gut da, sagt der Kämmerer. Der Polizei-Vizechef warnt vor Einbrechern
Bobingen Das Finanzpolster, von dem Kämmerer Alexander Ziegler bei der Bürgerversammlung berichtete, kann die Stadt Bobingen gut brauchen. Denn sie muss zahlreiche Aufgaben von der Kinderbetreuung über die Schaffung von Sozialwohnungen bis zum Straßenausbau bewältigen und möglichst noch Geld für Großprojekte wie ein neues Ganzjahresbad zurücklegen.
Der Verwaltungs- und Vermögenshaushalt für das laufende Jahr umfasse 31,4 beziehungsweise 10,3 Millionen Euro, sagte Ziegler in der Singoldhalle. Die Freude über die hohe Einkommensteuerbeteiligung von 9,9 und die Gewerbesteuereinnahmen von 7,5 Millionen wird etwas getrübt durch die hohe Kreisumlage von 8,4 Millionen Euro. Die Kosten für diverse Baumaßnahmen in Bobingen bezifferte der Kämmerer aktuell mit 6,8 Millionen, die Kinderbetreuung schlägt im städtischen Haushalt mit 2,4 Millionen zu Buche.
Wo denn die Obergrenze für die Verschuldung liege, wollte ein Versammlungsteilnehmer wissen. Ziegler antwortete diplomatisch, dass es keine klare rote Linie gebe, denn es komme immer auf die aktuellen Umstände an. Rentierliche oder unrentierliche Schulden, niedriges oder hohes Zinsniveau, zu welchem Zweck Kredite aufgenommen werden – „das alles läßt sich nicht mit einer konkreten Zahl beantworten“, sagte der Kämmerer.
Außerdem sei es Sache der gewählten Mandatsträger im Stadtrat, politische Entscheidungen zu fällen und dann zu klären, ob und wie sich gewisse Projekte und Wünsche finanzieren lassen.
Ein anderes Thema sprach der neue stellvertretende Leiter der Bobinger Inspektion, Polizeihauptkommissar Markus Graf, an. Er erläuterte Zahlen aus der Kriminalitätsund Unfallstatistik (wir berichteten). Außerdem gab er den Zuhörern Tipps, wie man es Einbrechern erschweren könne, die dunkle Jahreszeit für ihre Beutezüge zu nutzen. „Man sollte Türen immer zweimal abschließen, auch wenn man nur kurz weg ist.“Außerdem sollten Fenster beim Verlassen des Hauses stets geschlossen werden, denn ein gekipptes Fenster stellt auch für wenig versierte Straftäter kaum eine Hürde dar. Aufstiegshilfen erleichtern einen Einbruch; zuweilen benutzen die Täter Mülltonnen, Gartenmöbel, Leitern oder Rankgerüste, um auf einen Balkon zu gelangen und in ein Gebäude einzusteigen.
Mittels Zeitschaltuhren könnten Licht und Rollläden gesteuert werden. Alternativ könne man einen Nachbarn bitten, abends die Rollläden zu schließen. Und eine Bitte hat Graf an alle Bürger: „Wenn Sie verdächtige Personen beobachten, sollten Sie uns das sofort melden.“