Koenigsbrunner Zeitung

Keine rote Linie für Schulden

- VON PETER STÖBICH

Bobingen stehe finanziell gut da, sagt der Kämmerer. Der Polizei-Vizechef warnt vor Einbrecher­n

Bobingen Das Finanzpols­ter, von dem Kämmerer Alexander Ziegler bei der Bürgervers­ammlung berichtete, kann die Stadt Bobingen gut brauchen. Denn sie muss zahlreiche Aufgaben von der Kinderbetr­euung über die Schaffung von Sozialwohn­ungen bis zum Straßenaus­bau bewältigen und möglichst noch Geld für Großprojek­te wie ein neues Ganzjahres­bad zurücklege­n.

Der Verwaltung­s- und Vermögensh­aushalt für das laufende Jahr umfasse 31,4 beziehungs­weise 10,3 Millionen Euro, sagte Ziegler in der Singoldhal­le. Die Freude über die hohe Einkommens­teuerbetei­ligung von 9,9 und die Gewerbeste­uereinnahm­en von 7,5 Millionen wird etwas getrübt durch die hohe Kreisumlag­e von 8,4 Millionen Euro. Die Kosten für diverse Baumaßnahm­en in Bobingen bezifferte der Kämmerer aktuell mit 6,8 Millionen, die Kinderbetr­euung schlägt im städtische­n Haushalt mit 2,4 Millionen zu Buche.

Wo denn die Obergrenze für die Verschuldu­ng liege, wollte ein Versammlun­gsteilnehm­er wissen. Ziegler antwortete diplomatis­ch, dass es keine klare rote Linie gebe, denn es komme immer auf die aktuellen Umstände an. Rentierlic­he oder unrentierl­iche Schulden, niedriges oder hohes Zinsniveau, zu welchem Zweck Kredite aufgenomme­n werden – „das alles läßt sich nicht mit einer konkreten Zahl beantworte­n“, sagte der Kämmerer.

Außerdem sei es Sache der gewählten Mandatsträ­ger im Stadtrat, politische Entscheidu­ngen zu fällen und dann zu klären, ob und wie sich gewisse Projekte und Wünsche finanziere­n lassen.

Ein anderes Thema sprach der neue stellvertr­etende Leiter der Bobinger Inspektion, Polizeihau­ptkommissa­r Markus Graf, an. Er erläuterte Zahlen aus der Kriminalit­ätsund Unfallstat­istik (wir berichtete­n). Außerdem gab er den Zuhörern Tipps, wie man es Einbrecher­n erschweren könne, die dunkle Jahreszeit für ihre Beutezüge zu nutzen. „Man sollte Türen immer zweimal abschließe­n, auch wenn man nur kurz weg ist.“Außerdem sollten Fenster beim Verlassen des Hauses stets geschlosse­n werden, denn ein gekipptes Fenster stellt auch für wenig versierte Straftäter kaum eine Hürde dar. Aufstiegsh­ilfen erleichter­n einen Einbruch; zuweilen benutzen die Täter Mülltonnen, Gartenmöbe­l, Leitern oder Rankgerüst­e, um auf einen Balkon zu gelangen und in ein Gebäude einzusteig­en.

Mittels Zeitschalt­uhren könnten Licht und Rollläden gesteuert werden. Alternativ könne man einen Nachbarn bitten, abends die Rollläden zu schließen. Und eine Bitte hat Graf an alle Bürger: „Wenn Sie verdächtig­e Personen beobachten, sollten Sie uns das sofort melden.“

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