Nacht der Kirchen
Aus fünf mach zwei
Bei der zweiten Nacht der offenen Kirchen gibt es einige Veränderungen – und Verpflegung zwischendurch
Lagerlechfeld Es ist eine ungewöhnliche Uhrzeit, um eine Kirche zu besuchen – nicht am frühen Morgen, sondern in den späten Abendstunden. Am Reformationstag, 31. Oktober, gibt es auf dem Lechfeld ein abwechslungsreiches Programm. Schauplatz der diesjährigen Nacht der offenen Kirchen sind zwei Gotteshäuser – und damit drei weniger als bei der Premiere im vergangenen Jahr. Und das ist nicht der einzige Unterschied.
Pfarrgemeinderatsvorsitzender Hermann Franze hat eine einfache Erklärung für die Reduzierung von fünf auf zwei Kirchen: „Das Angebot damals war fast zu viel. Man konnte gar nicht alle Kirchen besuchen.“Er erinnert sich noch gut daran, wie er selbst hin- und hergehetzt sei, um Fotos von jedem Standort zu machen – viele Angebote seien deswegen untergegangen. Außerdem war die Entfernung damals für viele Gäste zu groß. Graben, Lagerlechfeld, Untermeitingen, Klosterlechfeld und Obermeitingen – ein Auto, zumindest aber ein Fahrrad war bei diesen Entfernungen nötig. Das ist in diesem Jahr nicht mehr der Fall, sagt Franze. Die katholische Kirche St. Martin sowie die evangelisch-lutherische Versöhnungskirche liegen lediglich rund 500 Meter voneinander entfernt. „Da kann man schnell von der einen zur anderen Kirche gehen“, sagt Franze.
Eine Besonderheit gibt es auf dem kurzen Fußweg zwischen den beiden Standorten: einen kleinen Verpflegungsstand. Wie dieser genau aussieht, ist noch nicht klar – ob ein Pavillon oder mit zwei großen Schirmen „überdacht“. Fest steht, dass es dort Häppchen zum Essen sowie Glühwein und Kinderpunsch zum Trinken geben wird, kostenlos. Spenden sind natürlich gern gesehen. Der Stand wird auf dem Parkplatz der Bäckerei Immel aufgebaut. Ursprünglich sollte er aber wenige Meter weiter auf der Brücke über der Bundesstraße stehen. „Das ließ aber die Verkehrsbehörde nicht zu“, sagt Franze. Die Sorge von abgelenkten Autofahrern auf der B17 sei zu groß gewesen.
Beide Kirchen werden am Abend, wenn 500 Jahre Reformation in beiden Kirchen gefeiert wird, ausgeleuchtet und in verschiedenen Farben erstrahlen. Dadurch erscheinen sie in einem anderen Blickfeld, ist Franze überzeugt. Diese andere Sicht soll noch deutlicher werden als bei der ersten Nacht der offenen Kirchen, die im Juni stattfand. „Die Ausleuchtung damals war schlechter, weil es erst spät dunkel wurde.“
Geplant ist auch eine Aktion zwischen beiden Kirchen
Neben dem Farbspiel wird es an diesem Abend ein vielfältiges geistliches, musikalisches und kulturelles Programm geben. Start zur ökumenischen Nacht ist in beiden Kirchen um 19 Uhr. Nach mehreren musikalischen Vorführungen, Gebeten und Kirchenführungen gibt es gegen 22.30 Uhr eine Aktion zwischen beiden Kirchen am Parkplatz der Bäckerei Immel. Dort erfolgt gegen 23 Uhr auch der ökumenische Abendsegen.
Das Kinderprogramm in der Versöhnungskirche beginnt an diesem Tag bereits um 18 Uhr. Gezeigt wird eine kindgerechte kurze Bildergeschichte über Martin Luthers Leben und darüber, wie es zur Reformation kam. Um 18.30 Uhr findet auf allen Kirchen des Lechfelds ein Reformationsläuten statt. Danach ziehen die Kinder mit Fackeln von der Versöhnungskirche zu St. Martin.