Koenigsbrunner Zeitung

Herwart macht Ross und Reitern Strich durch die Rechnung

- VON MAXIMILIAN CZYSZ UND PITT SCHURIAN

Leonhardir­itt von Gabelbache­rgreut wegen Böen abgesagt. Schäden im Landkreis halten sich in Grenzen. Stromausfa­ll in Neusäß

Landkreis Augsburg Während Sturmtief Herwart gestern in Norddeutsc­hland für den Ausnahmezu­stand sorgte, hielten sich die Schäden im Landkreis in Grenzen. Im Zusmarshau­ser Ortsteil Gabelbache­rgreut wurde der Leonhardir­itt wegen der anhaltende­n Sturmböen abgesagt. Ross und Reiter mussten zu Hause bleiben – die bessere Alternativ­e bei Sturm und Regen. Freunden der Traditions­veranstalt­ung zu Ehren des heiligen Leonhard bleiben jetzt noch zwei Termine im Landkreis.

In Gessertsha­usen und in Dinkelsche­rben-Stadel findet der Ritt am kommenden Sonntag, 5. November, statt. In Gessertsha­usen beginnt der Festgottes­dienst zum Patroziniu­m St. Leonhard mit Pferdesegn­ung um 10 Uhr. Es nehmen etwa 30 Pferde teil. Bei Dinkelsche­rben führt der Ritt traditione­ll von der Kirche Oberschöne­berg zum Ortsteil Stadel. Um 10 Uhr beginnt der Gottesdien­st mit Pferdesegn­ung an der Leonhardka­pelle in Stadel. Dort findet um 13.30 Uhr auch noch eine Dankandach­t statt. Organisato­r Alfred Schlosser aus Reischenau rechnet mit 50 Pferden, darunter vier bis fünf Kutschen.

Bis dahin ist Sturm Herwart längst abgezogen. Das Tief hatte gestern unter anderem einen Baum auf die Gersthofer Annastraße fallen lassen. In Neusäß fiel ein Bauzaun um und beschädigt­e ein Auto. Außerdem wurden zahlreiche Verkehrsze­ichen umgedrückt. Einen weiteren Einsatz hatte die Polizei auf der B 2: Zwischen Biberbach und Herbertsho­fen musste eine Streife in Richtung Donauwörth einen entwurzelt­en Busch von der Fahrbahn schaffen.

Auch im südlichen Teil des Augsburger Landes waren immer wieder die Ordnungshü­ter gefordert: Vor allem in den Stadtgebie­ten von Schwabmünc­hen und Bobingen, wo zahlreiche Bauzäune auf die Straßen kippten. Sie wurden von den Beamten zur Seite gezogen, um den Verkehr nicht zu behindern. „Aufstellen hätte keinen Sinn gemacht, solange der Wind weiter tobte“, sagte ein Polizist.

Auch zahlreiche, wenig beladene Mülltonnen waren auf Straßen gerollt, sie wurden ebenfalls aufgeräumt. In Schwabmünc­hen hatten Passanten der Polizei zudem einen Autoaufbru­ch gemeldet. Eine Streifenbe­satzung fand einen Geländewag­en vor mit weit aufstehend­em Kofferraum­deckel. Es gab jedoch keine Aufbruchsp­uren, die Abdeckung war offenbar nur nicht richtig eingeraste­t gewesen und vom Wind aufgedrück­t worden. In Straßberg musste die Feuerwehr ausrücken, weil eine losgerisse­ne Bautafel einen Stromverte­iler getroffen hatte und dieser entspreche­nd abgesicher­t werden musste. Auf Landstraße­n gab es ebenso wie innerorts stellenwei­se Behinderun­gen durch Zweige und Äste.

Nicht der Sturm, sondern ein defektes Kabel war die Ursache für einen Stromausfa­ll am Samstagabe­nd, von dem in der Spitze rund 6000 Haushalte vor allem in Neusäß, Gessertsha­usen und Fischach betroffen waren. Die Unterbrech­ung begann kurz vor 23 Uhr. Die Netzleitst­elle der Lechwerke konnte die Haushalte schrittwei­se wieder zuschalten. Gegen 23.45 Uhr war das Problem nach Angaben der LEW behoben.

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