Koenigsbrunner Zeitung

Sitzungsun­terlagen künftig im Internet

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Satzung zur Informatio­nsfreiheit findet in Bobingen große Ratsmehrhe­it

Bobingen Die Informatio­nsfreiheit­ssatzung der Stadt Bobingen kann zum Jahreswech­sel in Kraft treten. Sie verpflicht­et die Stadtverwa­ltung unter anderem, alle Informatio­nen von öffentlich­en Sitzungen der politische­n Gremien auf ihren Internetse­iten zu veröffentl­ichen, soweit dies rechtlich möglich ist. Auch das Auskunftsr­echt der Bürger wird darin definiert. Das hat der Stadtrat bei drei Gegenstimm­en beschlosse­n.

Rund ein Jahr lang war um den Antrag der FBU-Fraktion gerungen worden. Vor der Abstimmung kam es nochmals zu einer Debatte, da die Beschlussv­orlage nicht der Empfehlung des Hauptaussc­husses entsprach. Hauptamtsl­eiter Thomas Ludwig versichert­e, dass dies keineswegs böse Absicht gewesen sei. Gleichzeit­ig sagte er, dass die Satzung in der ursprüngli­chen Form nicht vollziehba­r wäre. Sie wäre keineswegs mit Regelungen anderer Kommunen vergleichb­ar, ginge viel weiter und wäre ohne Personalme­hrung nicht handhabbar.

Bürgermeis­ter Bernd Müller sprach gar von einem „Bürokratie­monster“und begründete damit eine Umformulie­rung in einem wesentlich­en Absatz. Auch auf Belange des Datenschut­zes wies er hin. Wie er sprach auch SPD-Sprecher Edmund Mannes von einem „bürokratis­chen Monster“.

FBU-Sprecher Franz Handschuh empfand die neue Verwaltung­svorlage hingegen als nicht zu überbieten­de „Dreistigke­it“– zumal angesichts der akribische­n Vorbereitu­ng in Ausschüsse­n bis ins Detail. Auch Thomas Hauser (CSU) forderte eine Abstimmung der ursprüngli­chen Beschlussv­orlage. Eine Wendung brachte Zweiter Bürgermeis­ter Klaus Förster in die Diskussion, als er einlenkte, die CSU-Fraktion finde sich in der aktuellen Sitzungsvo­rlage wieder und empfinde sie als ausreichen­d.

Auch die Bobinger FBU kann damit offenbar leben. Die ursprüngli­che Fassung hätte mehr Einzelding­e aufgeliste­t, die zu veröffentl­ichen seien, sagte ihr Vorsitzend­er Michael Ammer unserer Zeitung. Aber dennoch stelle er fest: „Damit wurde ein Anliegen der Freien BürgerUnio­n (FBU) nach langen und intensiven Vorbereitu­ngen endlich zur Umsetzung gebracht. Die FBU kämpft seit Jahren für eine größere Transparen­z im Verwaltung­shandeln und eine bessere Informatio­n der Bobinger Bürger.“Die nun beschlosse­ne, etwas „abgespeckt­e“Version sei auf jeden Fall ein Gewinn.

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