Koenigsbrunner Zeitung

Angst nicht zu viel Raum lassen

- VON INA KRESSE

Warum das Thema Angst und Sicherheit­sgefühl an dieser Stelle aufgegriff­en wird? Weil es auffällt, wie viele Menschen sich im Alltag fürchten. Das fängt bei Eltern an, die sich regelmäßig Sorgen machen, weil die Tochter gerne alleine durch die Natur joggt. Vor ein paar Tagen erst bekam ich von meinen den Link eines Artikels zugeschick­t. „Überfälle auf Joggerinne­n“lautete die Schlagzeil­e. Von einer „Angriffsse­rie auf Frauen“war die Rede. Im Text selbst stand jedoch, dass diese Gefährdung­slage laut Statistike­n in den vergangene­n Jahren zurückgega­ngen ist. Was aber haften blieb, war die Überschrif­t und die damit verbundene Angst. Auch im Gespräch mit anderen Frauen höre ich immer wieder von Sorgen um die eigene Sicherheit und darauf abgestimmt­e Verhaltens­muster.

Angst ist wichtig. Keine Frage. Letztendli­ch hat sie der Menschheit das Überleben gesichert. Und wenn in manchen Situatione­n die innere Alarmglock­e schrillt, sollte man diese auch nicht ignorieren. Das Bauchgefüh­l trügt oftmals nicht. Aber man sollte diesen Ängsten nicht zu viel Raum im Alltag lassen. Auch schadet es sicher nicht, sie einzuordne­n, ihre Ursachen und die Faktenlage zu betrachten. Dann kann man besser damit umgehen. Wichtig ist doch, dass man sich in seiner Situation wohlfühlt. Wir leben in einer sicheren Stadt. Von einer Schlagzeil­e, wie „Überfälle auf Joggerinne­n“und „Angriffsse­rie“, lasse ich mir die Lauferei nicht vermiesen.

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