Kultur, Schule und Feste auf dem Bauernhof
Wie der Bäurle-Hof in Bobingen mit Events und Energieproduktion neue Wege geht
Bobingen Es sind neue Wege, die Anja und Marcus Fischer vom Bäurle-Hof in Bobingen beschreiten. In einem Nebengebäude des schön hergerichteten Hofes an der Augsburger Straße entstand ein Veranstaltungsraum, in dem bis zu 60 Personen Platz finden. Damit gehen der Landwirt und seine Frau weg vom bäuerlichen Anwesen und hin zu einer neuen Richtung.
Marcus Fischer hat seine Gründe: „Schon seit Jahren bieten wir für Schulklassen das Projekt „Erlebnis Bauernhof“an. Mit dem neuen Raum sind wir vom Wetter unabhängig und können auch im Winter für Kinder und Gruppen einzelne Themen aus dem bäuerlichen Leben erfahrbar machen.“Zudem steht der Raum, in den eine großzügige Küchenzeile integriert ist, für die verschiedensten Veranstaltungen offen. „Wer dort eine Feier, eine Schulung oder sonst eine Veranstaltung abhalten möchte, kann den Raum gerne mieten“, sagt Marcus Fischer. Dazu findet am 5. November ein Tag der offenen Tür statt. Von 15 bis 17 Uhr kann der Veranstaltungsraum besichtigt werden.
Nach dem Wunsch des Ehepaars soll dort aber künftig noch viel mehr passieren, so die gelernte Hauswirtschafterin Anja Fischer: „Es wäre ein großer Wunsch von uns, hier auch ein kleines Kulturprogramm etablieren zu können und damit einen Schritt in Richtung Kulturhof zu beschreiten.“Landwirtschaft und Kultur ergänzen sich nach Meinung der Familie gut, denn „unzählige Künstler, sowohl Dichter, als auch Maler und Musiker nehmen sich die Natur zum Vorbild. Wir arbeiten ebenfalls mit und in der Natur und verdienen hier unser Geld. Hier lassen sich eindeutig Brücken schlagen.“Konzerte, Lesungen und sogar eine Bilderausstellung sind hierzu angedacht. „Derzeit laufen die Planungen in viele Richtungen“, sagt Anja Fischer. „Auf unserer Homepage unter www.fischerhof.de kann das aktuelle Programm dann eingesehen werden.“
Neben allem neuen und dem Mut, in eine andere Richtung zu blicken, steht auf dem Bäurle-Hof die Tradition im Vordergrund. Seit über 320 Jahren ist er am selben Standort in Bobingen zu finden und seit sieben Generationen in Familienbesitz, wird seither vom Vater auf den Sohn übergeben.
Marcus Fischer ist Landwirt mit Leib und Seele: „Ich kann mir keinen schöneren Beruf vorstellen“, meint er und gibt zu, dass er von klein auf in die Leitung des Betriebes mit hineingewachsen ist. „Mein Vater hat mich schon früh eigene Entscheidungen treffen lassen.“Er legt viel Wert darauf, Land und Scholle auch für spätere Generationen zu erhalten. Etwa mit Energiewirtschaft. „Unser Betrieb erzeugt mehr Energie als er selbst verbraucht“, so Fischer. „Und das allein mit nachhaltigen, also regenerativen Energien.“So wird mit Hackschnitzeln geheizt, die zum Teil aus dem eigenen Wald stammen.
Ihm ist zudem der verantwortungsbewusste Einsatz von Pflanzenschutzund Düngemitteln wichtig. Gerade auch bei den Lebensmitteln, die im kleinen Hofladen an zwei Vormittagen in der Woche verkauft werden. „Kartoffeln haben wir dort natürlich aus unserem eigenen Betrieb, andere Sorten bekommen wir von befreundeten Betrieben, die wir persönlich kennen“, erzählt Fischer. So ist es auch bei den frischen Eiern, die im Hofladen erhältlich sind.