Koenigsbrunner Zeitung

Anlieger sollen nicht mehr für Straßen zahlen

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Freie Wähler heizen Streit um Beiträge an

München Wenn in bayerische­n Städten und Gemeinden Straßen saniert werden, müssen sich die Anlieger an den Kosten beteiligen. Theoretisc­h. Praktisch lässt die Gesetzesla­ge Ausnahmen zu. Zahlreiche Kommunen verzichten daher darauf, ihre Bürger zur Kasse zu bitten. Seit vielen Jahren sorgen die sogenannte­n Straßenaus­baubeiträg­e für Streit.

Nun fordern die Freien Wähler (FW) im Landtag die Abschaffun­g der Ausbaubeit­räge. Diese seien ungerecht und würden Kommunen sowie Gerichten, die sich mit klagenden Anliegern herumschla­gen müssen, unnötig viel Arbeit bescheren. Zudem handele es sich bei den jährlich von Bürgern eingezogen­en Beiträgen bayernweit um eine Summe von rund 60 Millionen Euro; „Peanuts“, wie FW-Chef Hubert Aiwanger gestern sagte. Daher solle der Freistaat einspringe­n und die bislang von den Grundstück­seigentüme­rn getragenen Kosten übernehmen. Die Reaktion der politische­n Konkurrenz ließ nicht lange auf sich warten. CSU-Abgeordnet­er Florian Herrmann bezeichnet­e den Vorstoß der Freien Wähler als „populistis­che Kehrtwende“, die zur Unzeit komme und nur für Unruhe sorge. Erst im vergangene­n Jahr hätten alle Landtagsfr­aktionen einer Gesetzesän­derung zugestimmt und vereinbart, die Folgen im Frühjahr 2018 zu analysiere­n.

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