Der Christkindlesmarkt soll sicherer werden
In der Innenstadt greift ein verschärftes Konzept, bei dem die Händler eine wichtige Rolle spielen. Der Weihnachtsbaum steht seit Montag – er kommt aus der Region und hat ein stattliches Alter
Dieses Jahr ging es schnell: Nach rund einer Stunde war der Christbaum auf dem Rathausplatz schon aufgerichtet. Kerzengerade ist die 35 Jahre alte Nordmanntanne aus einem Garten in Gessertshausen gewachsen – und relativ klein. Vielleicht lief gerade deshalb alles so unkompliziert. Der mächtige 22 Meter-Baum vom vergangenen Jahr hatte mit einer Doppelspitze überrascht, was beim Aufbauen Probleme bereitete.
Die aktuelle Tanne hingegen ist kein Problembaum und nur 13 Meter hoch. Geschmückt wird sie mit 300 goldenen Sternen und 1000 LED-Lampen. Nur noch zwei Wochen sind bis zur Eröffnung des Christkindlesmarkts: Ab Montag, 27. November, läuft das Geschäft in den Buden. Der Markt baut auf Bewährtes, bietet aber doch einige Neuheiten. Kindermusikinstrumente, selbst hergestellter Schmuck aus Besteck sowie Schmuck und Kreuze aus Edelstahl sind dieses Jahr erstmals im Angebot. Besucher des Christkindlesmarkts und Passanten in der Innenstadt werden bei den Sicherheitsvorkehrungen ebenfalls eine Neuerung erleben: An vier Standorten (Steingasse, Annastraße, Martin-Luther-Platz und Moritzplatz) werden Fahrzeuge aufgestellt, die für einen erhöhten Schutz sorgen sollen. „Dies gehört zu unserem Sicherheitskonzept“, sagt Ordnungsreferent Dirk Wurm. In Absprache mit Polizei und Marktkaufleuten habe man sich auf einige Punkte geeinigt. Die in der Fußgängerzone geparkten Sprinter, die weihnachtlich dekoriert werden, gehören Händlern, die ihren Stand unmittelbar daneben haben. Die Autos könnten bei einem Feuerwehreinsatz schnell weggefahren werden.
Wegen der geparkten Fahrzeuge gibt es abends für Anwohner der Fußgängerzone ein Zufahrtsverbot. Erst nach Ende des Christkindlesmarktes ist das Befahren wieder möglich. Wie bereits im Vorjahr, werden Polizeifahrzeuge rund um den Rathausplatz abgestellt sein. Die Polizei will an allen Tagen auf dem Markt und in der Fußgängerzone Präsenz zeigen. Zudem ist der städtische Ordnungsdienst im Einsatz. „Wir werden hier auch streng gegen organisiertes Betteln vorgehen“, kündigt Ordnungsreferent Wurm an. Götz Beck, Geschäftsführer der Regio Tourismus, sagt, dass der Augsburger Christkindlesmarkt nichts von seiner Anziehungskraft verloren habe. Auch in diesem Jahr würden wieder viele Besucher aus der Schweiz und Italien erwartet. Das Rahmenprogramm trage dazu bei, dass sich Augsburg im Wettbewerb der Städte mit seinem Christkindlesmarkt behaupten könne. Stadt und Schausteller stellten gestern das Programm vor:
Eröffnung Start ist am Montag, 27. November, um 18 Uhr. Bei der Eröffnung sind auch die Domsingknaben dabei. Das Engelesspiel wird zu sehen sein.
Engelesspiel Es findet in diesem Jahr zum 40. Mal statt. Insgesamt zwölf Aufführungen sind auf dem Rathausbalkon vorgesehen.
Angebot 131 Stände sind vertreten, 159 Bewerber kamen nicht zum Zug. Zwei Drittel des Angebots sind Weihnachtsartikel und Kunstgewerbliches. Mehr als die Hälfte der Händler kommt aus Augsburg, ein Viertel ist aus dem Umland.
Adventskalender Am städtischen Verwaltungsgebäude werden wieder 24 Fenster mit weihnachtlichen Motiven präsentiert. Der Adventskalender bietet neue Motive, die von Studenten der Hochschule Augsburg gestaltet wurden. „Weihnachten als friedensstiftendes Fest der Kulturen“lautet das Motto. Gezeigt wird, wie unterschiedlich die Welt Weihnachten feiert.
Märchenstraße Sie erstreckt sich vom Rathausplatz bis zum Kinderweihnachtsmarkt am Moritzplatz, in acht Schaufenstern verschiedener Geschäfte. In diesem Jahr wird die Geschichte „Weihnachten bei Familie Bär und anderen Tierfamilien“erzählt. Die Märchenstraße gibt es zum zehnten Mal.
Kinderweihnachtsmarkt Er findet am Moritzplatz statt. Die Öffnungszeiten orientieren sich am Christkindlesmarkt. Es gibt auch wieder ein Hexenhaus. Die Hexe selbst ist laut Schaustellerchef Josef Diebold nicht mehr so furchteinflößend gestaltet, weil dies in der Vergangenheit teils für Unmut gesorgt hatte.
Gabentisch Er ist eine Benefizaktion der Alt-Augsburg-Gesellschaft, der Gabentisch steht im Zeughaus. Eröffnung ist am Samstag, 2. Dezember, um 10 Uhr. Bis Sonntag, 10. Dezember, läuft die Aktion.
Gepäckbus Das Fahrzeug steht beim Merkurbrunnen. Einkaufstaschen können hier aufbewahrt werden. Die Abgabe der Gepäckstücke ist kostenlos.
Konzerte Erstmals findet ein „Augsburger Weihnachtssingen“statt. Das Konzert ist am Sonntag, 17. Dezember, um 11 Uhr im Goldenen Saal des Rathauses. Weitere Konzerte gibt es ferner mit den Augsburger Domsingknaben und verschiedenen Schulchören. Im Programm ist auch wieder ein Volksliedersingen.