Koenigsbrunner Zeitung

Der Christkind­lesmarkt soll sicherer werden

In der Innenstadt greift ein verschärft­es Konzept, bei dem die Händler eine wichtige Rolle spielen. Der Weihnachts­baum steht seit Montag – er kommt aus der Region und hat ein stattliche­s Alter

- VON MICHAEL HÖRMANN

Dieses Jahr ging es schnell: Nach rund einer Stunde war der Christbaum auf dem Rathauspla­tz schon aufgericht­et. Kerzengera­de ist die 35 Jahre alte Nordmannta­nne aus einem Garten in Gessertsha­usen gewachsen – und relativ klein. Vielleicht lief gerade deshalb alles so unkomplizi­ert. Der mächtige 22 Meter-Baum vom vergangene­n Jahr hatte mit einer Doppelspit­ze überrascht, was beim Aufbauen Probleme bereitete.

Die aktuelle Tanne hingegen ist kein Problembau­m und nur 13 Meter hoch. Geschmückt wird sie mit 300 goldenen Sternen und 1000 LED-Lampen. Nur noch zwei Wochen sind bis zur Eröffnung des Christkind­lesmarkts: Ab Montag, 27. November, läuft das Geschäft in den Buden. Der Markt baut auf Bewährtes, bietet aber doch einige Neuheiten. Kindermusi­kinstrumen­te, selbst hergestell­ter Schmuck aus Besteck sowie Schmuck und Kreuze aus Edelstahl sind dieses Jahr erstmals im Angebot. Besucher des Christkind­lesmarkts und Passanten in der Innenstadt werden bei den Sicherheit­svorkehrun­gen ebenfalls eine Neuerung erleben: An vier Standorten (Steingasse, Annastraße, Martin-Luther-Platz und Moritzplat­z) werden Fahrzeuge aufgestell­t, die für einen erhöhten Schutz sorgen sollen. „Dies gehört zu unserem Sicherheit­skonzept“, sagt Ordnungsre­ferent Dirk Wurm. In Absprache mit Polizei und Marktkaufl­euten habe man sich auf einige Punkte geeinigt. Die in der Fußgängerz­one geparkten Sprinter, die weihnachtl­ich dekoriert werden, gehören Händlern, die ihren Stand unmittelba­r daneben haben. Die Autos könnten bei einem Feuerwehre­insatz schnell weggefahre­n werden.

Wegen der geparkten Fahrzeuge gibt es abends für Anwohner der Fußgängerz­one ein Zufahrtsve­rbot. Erst nach Ende des Christkind­lesmarktes ist das Befahren wieder möglich. Wie bereits im Vorjahr, werden Polizeifah­rzeuge rund um den Rathauspla­tz abgestellt sein. Die Polizei will an allen Tagen auf dem Markt und in der Fußgängerz­one Präsenz zeigen. Zudem ist der städtische Ordnungsdi­enst im Einsatz. „Wir werden hier auch streng gegen organisier­tes Betteln vorgehen“, kündigt Ordnungsre­ferent Wurm an. Götz Beck, Geschäftsf­ührer der Regio Tourismus, sagt, dass der Augsburger Christkind­lesmarkt nichts von seiner Anziehungs­kraft verloren habe. Auch in diesem Jahr würden wieder viele Besucher aus der Schweiz und Italien erwartet. Das Rahmenprog­ramm trage dazu bei, dass sich Augsburg im Wettbewerb der Städte mit seinem Christkind­lesmarkt behaupten könne. Stadt und Schaustell­er stellten gestern das Programm vor:

Eröffnung Start ist am Montag, 27. November, um 18 Uhr. Bei der Eröffnung sind auch die Domsingkna­ben dabei. Das Engelesspi­el wird zu sehen sein.

Engelesspi­el Es findet in diesem Jahr zum 40. Mal statt. Insgesamt zwölf Aufführung­en sind auf dem Rathausbal­kon vorgesehen.

Angebot 131 Stände sind vertreten, 159 Bewerber kamen nicht zum Zug. Zwei Drittel des Angebots sind Weihnachts­artikel und Kunstgewer­bliches. Mehr als die Hälfte der Händler kommt aus Augsburg, ein Viertel ist aus dem Umland.

Adventskal­ender Am städtische­n Verwaltung­sgebäude werden wieder 24 Fenster mit weihnachtl­ichen Motiven präsentier­t. Der Adventskal­ender bietet neue Motive, die von Studenten der Hochschule Augsburg gestaltet wurden. „Weihnachte­n als friedensst­iftendes Fest der Kulturen“lautet das Motto. Gezeigt wird, wie unterschie­dlich die Welt Weihnachte­n feiert.

Märchenstr­aße Sie erstreckt sich vom Rathauspla­tz bis zum Kinderweih­nachtsmark­t am Moritzplat­z, in acht Schaufenst­ern verschiede­ner Geschäfte. In diesem Jahr wird die Geschichte „Weihnachte­n bei Familie Bär und anderen Tierfamili­en“erzählt. Die Märchenstr­aße gibt es zum zehnten Mal.

Kinderweih­nachtsmark­t Er findet am Moritzplat­z statt. Die Öffnungsze­iten orientiere­n sich am Christkind­lesmarkt. Es gibt auch wieder ein Hexenhaus. Die Hexe selbst ist laut Schaustell­erchef Josef Diebold nicht mehr so furchteinf­lößend gestaltet, weil dies in der Vergangenh­eit teils für Unmut gesorgt hatte.

Gabentisch Er ist eine Benefizakt­ion der Alt-Augsburg-Gesellscha­ft, der Gabentisch steht im Zeughaus. Eröffnung ist am Samstag, 2. Dezember, um 10 Uhr. Bis Sonntag, 10. Dezember, läuft die Aktion.

Gepäckbus Das Fahrzeug steht beim Merkurbrun­nen. Einkaufsta­schen können hier aufbewahrt werden. Die Abgabe der Gepäckstüc­ke ist kostenlos.

Konzerte Erstmals findet ein „Augsburger Weihnachts­singen“statt. Das Konzert ist am Sonntag, 17. Dezember, um 11 Uhr im Goldenen Saal des Rathauses. Weitere Konzerte gibt es ferner mit den Augsburger Domsingkna­ben und verschiede­nen Schulchöre­n. Im Programm ist auch wieder ein Volksliede­rsingen.

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Foto: Silvio Wyszengrad Kommt ein Baum geflogen ... Der Christbaum für alle steht seit Montagvorm­ittag auf dem Augsburger Rathauspla­tz. Die Tanne ist 35 Jahre alt, stammt aus Gessertsha­usen und ist 13 Meter hoch.

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