Keine Chance für Schikane
Die Zahl ist erschreckend: Eine halbe Million Schüler an weiterführenden Schulen ist regelmäßig – über Tage, Wochen und sogar Monate hinweg – Opfer von Mobbing. Dem Kultusministerium nach ist das sogar nur eine vorsichtige Schätzung. Noch viel schlimmer ist, dass die betroffenen Kinder und Jugendlichen nicht nur auf dem Weg von oder zur Schule oder in der Pause gehänselt, verletzt und wie Außenseiter behandelt werden. Die Attacken verlagern sich zunehmend vom Schulhof in soziale Netzwerke: zu jeder Zeit auf dem eigenen Smartphone abrufbar, unvermittelt, persönlich, perfide und vor allem außerhalb des Sichtfelds der Eltern.
Aber genau die Eltern sind in solchen Fällen selbst gefragt. Sie müssen nachhaken, grundlegend lernen und verstehen, wie sich der Nachwuchs im Internet bewegt, was Kommunikation im Netz bedeutet. Immer die Finger auf dem Display der Kinder zu haben, ist sicherlich nicht der richtige Weg. Damit aus Schutz keine Dauerkontrolle wird, ist es wichtig, offen miteinander zu sprechen. Die Kinder sollen wissen, dass sich Mama und Papa mit dem Internet, Facebook und WhatsApp auskennen. Nur so wird Cybermobbing erst gar keine Chance gegeben.