Sie ist wieder zurück auf der Bühne
Centa Antoni spielt nach fast 30 Jahren erneut bei einem Stück des Theatervereins Untermeitingen mit. Welche Pannen ihr in Erinnerung bleiben und welche Herausforderung ihre neue Rolle mit sich bringt
Untermeitingen Eine Schauspielerin spielt im Negligé auf der Bühne. Heutzutage ist das kein Skandal mehr, zu Beginn ihrer Schauspielerei sei das aber nicht üblich gewesen, sagt Centa Antoni. Die 66-Jährige stand von 1976 bis Ende der 1980erJahre für den Theaterverein Laetitia in Untermeitingen auf der Bühne. Eine ihrer Rollen war die der „hölzernen Jungfrau“im gleichnamigen Stück. Sie habe sich das Negligé selbst genäht und darauf geachtet, dass es zwar wie eines aussieht, aber gleichzeitig auch viel Haut bedeckt, erzählt Antoni. Kurz vor der Premiere habe ihr ein anderes Vereinsmitglied dann gesagt „Dass du dich so traust, aufzutreten.“Da sei es jedoch schon zu spät gewesen und sie habe die Bühne mit viel Herzklopfen betreten.
Jetzt, fast 30 Jahre später, ist Antoni wieder im Theaterverein aktiv und steht erneut in einem Stück auf der Bühne, bei dem nackte Haut eine wichtige Rolle spielt. Am Samstag, 18. November, ist die Premiere von „Die (k)nackigen Landfrauen“. In dem Stück geht es um drei Frauen, die im Urlaub von einem bekannten Fotografen als Modelle entdeckt wurden. Die Ehemänner gehen davon aus, dass es sich bei dem anstehenden Fotoshooting um Nacktaufnahmen handelt und beschließen, sich selbst nackt im Gemeindeblättle zu zeigen.
Antoni spielt aber keine der drei Frauen, sondern deren Nachbarin Frieda. „Ich wollte nur eine kleine Rolle, weil ich nicht wusste, ob ich mir noch alles merken kann“, sagt sie und lacht. Sie sei Ende der 80er- Jahre aufgrund ihrer Arbeit nach Augsburg gezogen. „Im Rentenalter bin ich jetzt wieder nach Untermeitingen zurückgekehrt“, sagt Antoni. Die 66-Jährige wird in drei Szenen auf der Bühne stehen.
Obwohl sie früher tragende Rollen spielte und nach eigener Einschätzung zwischen 200 und 300 Einsätze hatte, habe sie bei ihrem Wiedereinstieg zunächst Hemmungen gehabt. „Frühere Erfahrungen spielen keine Rolle, das ist ein ganz neues Gefühl“, sagt sie. Von ihren Anfangszeiten seien nicht mehr so viele Schauspieler mit dabei. Es gebe aus der damaligen Zeit aber noch Aktive, die nur nicht mehr auf der Bühne stehen. Die jetzigen Schauspieler könnten alle ihre Kinder sein, sagt die 66-Jährige.
Von ihren vielen Auftritten ist ihr besonders ein Lachkrampf während eines Stücks in Erinnerung geblieben: In ihrer Rolle musste Antoni aus einem Fenster herausschauen und anschließend wieder zurückgehen. Dabei sei ihr das Fenster entgegengefallen.
Sie habe es aufgefangen und vor lauter Schreck einen Lachkrampf bekommen. „Ich habe mich dann zum Publikum gewandt und gesagt: Tut mir leid, das dauert ein bisschen“, erinnert sie sich. Sie sei von da an der Star des Abends gewesen. Jedes Mal, als sie die Bühne betrat, habe das Publikum gelacht und geklatscht.
In einem anderen Stück habe sich das Publikum sehr über einen Aussetzer amüsiert. Antoni erzählt, dass sie und ihr Schauspielpartner einmal den Text nicht mehr wussten. Eine gefühlte Ewigkeit lang habe niemand auf der Bühne etwas gesagt. Dann sei ihr der Text plötzlich wieder eingefallen: „Und du hältst dein Maul.“Die Stille vor der Textstelle und der Satz danach habe jeden Zuschauer zum Lachen gebracht.
In „Die k(nackigen) Landfrauen“steht Antoni in einer Szene hinter einer Tür und muss zum richtigen Zeitpunkt klopfen. Sie hofft, dass sie ihren Einsatz nicht verpasst, sagt die Untermeitingerin. Sie lerne deshalb auch einige Texte der anderen Rollen mit, damit sie den Satz, nachdem sie klopfen muss, nicht versäumt.
OAufführungen und Vorverkauf Das Volkstheater spielt „Die (k)nackigen Landfrauen“am 18. und 25. November um 20 Uhr sowie am 19. und 26. No vember um 18 Uhr in der Imhofhalle. Der Eintritt kostet sieben Euro, Kinder bis 14 Jahre zahlen drei Euro. Karten können mittwochs und freitags von 18.30 bis 19.30 Uhr in der Imhofhalle gekauft wer den. Reservierungen sind möglich un ter Telefon 08232/6371.